USA sichern Kontrolle im Pazifik ab: Zweite Frontlinie gegen China – zu See und in der Luft
USA erneuern Verträge mit Pazifik-Staaten. Weite Teile des Meeres vor chinesischer Küste unter Kontrolle. Auf der Karte werden die Dimensionen deutlich.
Die USA und die Marshallinseln haben ihren Vertrag über freie Assoziierung (Compact of Free Association) erneuert, wie die in Hongkong erscheinende South China Morning Post berichtet. Damit bleibt den USA das Vorrecht garantiert, auf den Inseln im westlichen Pazifik Militärstützpunkte zu unterhalten, so wie dessen Luftraum und Hoheitsgewässer zu kontrollieren. Das beinhaltet auch ihr Recht, diesen Luft- und Seeraum für andere Nationen zu sperren.
Die USA verpflichten sich im Gegenzug, den Marshallinseln binnen 20 Jahren 2,3 Milliarden US-Dollar zu überweisen. Das Abkommen wurde am 16. Oktober in Honolulu unterzeichnet, bedarf allerdings noch der Zustimmung des US-Parlaments, in dem sich Republikaner und Demokraten zurzeit wegen eines Streits um den Haushalt mal wieder gegenseitig blockieren.
Wie seine Nachbarstaaten, die Mikronesische Föderation und Palau, unterhält die Republik der Marshallinseln mit ihren etwas über 50.000 Einwohnern kein eigenes Militär.
Die drei Staaten wurden nach dem Zweiten Weltkrieg von den USA verwaltet, die Marshallinseln haben erst 1990 die formale Unabhängigkeit erhalten. Die Bürger der drei Staaten besitzen das Recht, sich in den USA niederzulassen und nach US-Angaben dienen etwa 1.000 von ihnen in den Streitkräften der Vereinigten Staaten.
Mikronesien und Palau hatten ihre entsprechenden Verträge bereits im Mai verlängert. Damit kontrollieren die USA einen großen Teil der Gewässer des tropischen Pazifiks, die östlich der Philippinen oberhalb des Äquators liegen. Auch Guam, das die USA 1898 von Spanien erobert und heute zu einem wichtigen Flottenstützpunkt und Standort für strategische Langstrecken-Bomber ausgebaut haben, liegt in der Region.
Phillip Muller, Chefunterhändler der Marshallinseln in den Gesprächen mit Washington, wird von der Hongkonger Zeitung mit den Worten zitiert, die USA hätten mit dem Vertrag die Möglichkeit erhalten wollen, "den Streitkräften anderer Länder den Zugang zu einem Gebiet des Pazifiks westlich von Hawaii zu verwehren, das so groß wie Alaska, Kalifornien und Florida zusammen ist".
Oder wie es kürzlich Kaleb Udui, Palaus Finanzminister, beschrieb:
Palau ist so groß wie Texas, grenzt an die Philippinen und Indonesien und durch seine Gewässer führen wichtige Schifffahrtslinien. Es ist das Asien am nächsten gelegene Territorium, über das die USA strategische Kontrolle haben.
Schaut man sich das ganze auf einer Karte an, so bilden die verschiedenen Archipele südöstlich der großen US-Stützpunkte in Südkorea und auf dem japanischen Okinawa, der von den USA hochgerüsteten Republik China (Taiwan) und dem engen US-Verbündeten der Philippinen eine zweite Kette vor der Küste der Volksrepublik China.
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