USA und China treiben globale Staatsverschuldung in die Höhe

Symbolische Darstellung von Inflation und Verschuldung in den USA.

(Bild: Kowit Lanchu / Shutterstock.com)

Neuer IWF-Bericht warnt vor üppigen Staatsschulden. Besonders die USA und China könnten die Weltwirtschaft gefährden. Zwei andere Länder müssen auch handeln.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt: Die wachsenden Haushaltsdefizite der USA und Chinas könnten zu einem Risiko für die Weltwirtschaft werden. Für die USA wird im kommenden Jahr ein Haushaltsdefizit von 7,1 Prozent erwartet. Das ist mehr als dreimal so viel wie der Durchschnitt der anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften von zwei Prozent.

USA und China: Haushaltsdefizite könnten sich verdreifachen

Auch China wird 2025 mit einem Defizit von 7,6 Prozent konfrontiert sein. Das ist mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt der anderen Schwellenländer von 3,7 Prozent. Gründe dafür sind die schwache Nachfrage und die Immobilienkrise.

Die USA und China gehören laut IWF zu den vier Ländern, die dringenden Handlungsbedarf bei ihren öffentlichen Ausgaben haben. Die anderen beiden sind Großbritannien und Italien. Alle vier sind aufgefordert, grundlegende Ungleichgewichte zwischen Ausgaben und Einnahmen zu beseitigen.

Staatsverschuldung auf dem Vormarsch

Hält die bislang betriebene Politik an, türmt sich die Staatsverschuldung der Länder immer weiter auf. Für die USA und China geht der IWF davon aus, dass sie sich bis zum Jahr 2053 fast verdoppeln könnten.

"Die Art und Weise, wie diese beiden Volkswirtschaften ihre Finanzpolitik gestalten, könnte daher tiefgreifende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben und erhebliche Risiken für die fiskalischen Basisprognosen in anderen Volkswirtschaften bergen", heißt es im Fiscal Monitor.

Hohe Zinsen in den USA: Probleme für andere Länder

Der IWF verweist auf die hohen Zinsen in den USA. Sie machten anderen Ländern das Leben schwer, weil sie den Wert des US-Dollars gegenüber anderen Währungen stärkten. In US-Dollar gehandelte Waren würden teurer, und die Schuldenlast der Länder, die Kredite in der US-Währung aufgenommen haben, werde größer.

"Hohe und unsichere Zinssätze in den USA wirken sich auf die Finanzierungskosten in anderen Teilen der Welt aus", sagte Vitor Gaspar, Direktor für Finanzangelegenheiten beim IWF, in einem Interview mit dem Finanzdienst Bloomberg. "Die Auswirkungen sind beträchtlich."

Der IWF warnt auch vor den Risiken einer unerwartet starken Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft. Diese könnte durch eine unbeabsichtigte fiskalische Straffung aufgrund erheblicher fiskalischer Ungleichgewichte in den lokalen Regierungen verschärft werden. Für die übrige Welt könnte dies Risiken in Form eines Rückgangs des internationalen Handels, der Auslandsfinanzierung und der Investitionen mit sich bringen.

Staatsschuldenanstieg in der Coronapandemie

Die Staatsschulden stiegen in der Coronapandemie besonders drastisch. Die Regierungen legten zahlreiche kreditfinanzierte Programme auf, um ihre Wirtschaften zu stützen und ihre Bürger vor sozialen Verwerfungen und einer galoppierenden Inflation zu schützen. Besonders in den USA habe das zu "bemerkenswert große fiskalische Fehlentwicklungen" geführt.