Überholen uns die Chinesen auch bei der Heizwende?

Seite 2: Ambitionierte Pläne

Die hiesigen Landesregierungen waren erst durch Klagen der Deutschen Umwelthilfe zur Aufstellung der für diesen Fall rechtlich vorgeschriebenen Pläne zu bewegen, wobei insbesondere in München wiederholt die Gerichte missachtet wurden.

Aber zurück zur Situation in China: Auch andere Schadstoffe wie Kohlemonoxid, Stickstoffdioxid und gröberer Feinstaub haben stark abgenommen. Im Gegensatz dazu hat jedoch die Ozon-Konzentration weiter zugenommen, weil auch die Konzentration seiner Vorläufersubstanzen flüchtige organische Verbindungen und Stickoxide weiter hoch sei.

Eine Rolle spielten auch Hitze und Dürre, die China im vergangenen Jahr heimgesucht haben. Ozon bildet sich nämlich durch die genannten Substanzen nur bei intensiver Sonneneinstrahlung in einem sogenannten fotochemischen Prozess. Näheres dazu findet sich hier beim deutschen Umweltbundesamt.

Doch auch die Feinstaubbelastung ist – wie übrigens auch hierzulande – noch nicht auf das von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Niveau von fünf Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresdurchschnitt bzw. 15 im 24-Stunden-Mittel abgesenkt. Besonders im Norden gäbe es mancherorts noch immer Belastungen von 200 Mikrogramm pro Kubikmeter, weshalb die Kampagne zur Verbesserung der Luftqualität weitergehen soll, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Außerdem ist in vielen Fällen Kohle durch das saubere, aber immer noch klimaschädliche Erdgas ersetzt worden. Immerhin konnte nach Angaben des chinesischen Umweltministeriums erreicht werden, dass in den letzten zehn Jahren der Kohleverbrauch nur um vier Prozent zunahm, während zwischen 2013 und 2022 landesweit knapp 23 Prozent mehr Energie verbraucht wurde.

Doch seitdem 2013 die Saubere-Luft-Initiative gestartet wurde, sind auch die Klimaschutzziele der Regierung in Beijing ehrgeiziger geworden. Spätestens 2030 soll der weitere Anstieg der Kohlendioxid-Emissionen beendet sein, wurde auf den letzten UN-Klimakonferenzen und vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen versprochen. Also müssten demnächst auch mehr Anstrengungen unternommen werden, die Wärmversorgung auf erneuerbare Quellen umzustellen.

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