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Ukraine-Krieg: Bittere Realität auf den Kampffeldern

Die militärische Lage in der Ukraine spitzt sich zu. Über das Medienbild, die Kämpfe, neue Waffen und die Rolle der Rüstungsindustrie. Eine Einschätzung des Winterkrieges.

Der Winter hält Einzug über den Kampffeldern der Ukraine, und es könnte der letzte Kriegswinter sein für die Armee Kiews. Die Anzeichen mehren sich, dass der Krieg im Jahre 2024 zu einem Ende kommen könnte.

Denn die Ukraine verliert in hohem Maße Truppen, Ausrüstung, internationale Unterstützung und – und das wiegt vielleicht am schwersten – sie verliert den Glauben an den Sieg.

Medien-Prognosen und Realität in der Ukraine

Nur langsam hält eine realitätsnähere Berichtserstattung Einzug in die oft gebührenfinanzierten Mainstream-Medien. So schrieb etwa die Tagesschau [1] noch im September im fettgedruckten Anreißer:

"Die Angriffe auf der Krim sind verheerend für Russland, erklärt der Militärökonom Keupp im Interview. Die Russen hätten den Angriffen momentan nichts entgegenzusetzen, weil sie logistisch kaum nachkämen."

Im Interview mit Marcus Keupp hieß es weiter:

tagesschau.de: Sie haben bereits im Frühjahr für den Herbst eine entscheidende Wende und gar ein Ende des Krieges prognostiziert. Bleiben sie dabei?

Keupp: Im März hatte ich gesagt, dass der Krieg im Oktober strategisch verloren sein wird für Russland. Damit war nicht gemeint, dass die Kampfhandlungen aufhören, sondern dass Russland in einer Lage ist, wo es logistisch nicht mehr leistungsfähig ist und vor der Wahl steht: entweder es zieht die Truppen zurück oder es wird langsam aufgerieben.

Tagesschau [2]

Das ist so weit weg von der Realität, dass man sich ernstlich Sorgen machen möchte um den Zustand der Schweizer Armee, denn der Experte ist in die Ausbildung von Schweizer Offizieren involviert [3].

Die Niederlage Russlands ab Oktober: Prognosen und Realität

Marcus Keupp irrlichtert seit Beginn der russischen Intervention in der Ukraine durch die deutschen Medien. Sagte er zu Beginn noch den baldigen wirtschaftlichen Kollaps Russlands voraus, spezialisierte er sich ab etwa Februar dieses Jahres auf die wagemutige Aussage, dass Russland den Krieg ab Oktober verloren haben würde – eine Aussage, die gut ankam, besonders beim ZDF, bei dem er fortan auch die meiste Facetime bekam.

Auch bei Welt, Focus, Deutschlandfunk, Die Zeit oder der Frankfurter Rundschau durfte er seine wilden Thesen unters Volk bringen – die FR wagte in dieser Woche noch ein Keupp-Zitat.

Doch langsam mischen sich realistischere Töne in die halluzinogene Propaganda-Kakophonie, zu groß geworden ist das Delta zwischen dem Geschehen an der Front und den wilden Führerbunkerfantasien.

Ernüchterung: Eine mediale Zeitenwende in der Ukraine-Berichterstattung?

So zeichnete die Tagesschau erst gestern ein realistischeres Bild von der Front "Wir sind am Ende, wir sind müde" [4], auch der Focus [5] berichtet mittlerweile von über 100.000 gefallenen ukrainischen Soldaten allein bei der gescheiterten Frühlingsoffensive.

Das sind Einschätzungen, die man noch vor wenigen Wochen fast vergebens im deutschen Mainstream suchte – eine mediale Zeitenwende?

Die militärische Lage in der Ukraine: Eine Einschätzung

Die militärische Lage zeichnet seit Monaten ein eher düsteres Bild für die Ukraine. Aktuell rückt die russische Armee vor allem in Awdijiwka weiter vor. Dort konnte sie einen signifikanten Erfolg verbuchen: Ein Industriegebiet von etwa einem Kilometer Länge und einer Breite von rund 200 Metern im äußersten Süden der fast eingeschlossenen Stadt konnte eingenommen werden.

Es galt als südliches Bollwerk gegen die angreifenden russischen Soldaten. Auch das stark mit Wehrgräben durchzogene, weitläufige Datschengebiet südlich des Industriegebietes musste von der ukrainischen Armee aufgegeben werden.

Erfolgreich waren die ukrainischen Streitkräfte hingegen im äußersten Norden der Stadt: Hier konnte durch einen Gegenangriff die russischen Angreifer aus dem Dorf Stepove heraus gedrängt werden, diese zogen sich bis zu den Bahngleisen zurück.

Dagegen konnte die russische Armee den Waldstreifen, der sich westlich der Bahngleise am nördlichen Zipfel der Kokerei AKHZ, nun fast vollständig unter seine Kontrolle bringen. Um aber den Sturm gegen die riesige Kokerei beginnen zu können, ist zuerst eine vollständige Flankensicherung vonnöten. Deshalb können die russischen Streitkräfte nicht eher mit dem Angriff auf die AKHZ beginnen, bis nicht Stepove und Berdychi eingenommen und gesichert sind.

Kherson: Schwierige Lage für ukrainische Truppen

In der Region um Kherson, wo es ukrainischen Truppen seit Monaten gelingt, mehrere begrenzte Brückenköpfe über den Dnipro zu halten, verschlechtert sich die Situation für die dort angreifenden ukrainischen Truppen zusehends.

Das einsetzende kalte Wetter wird für die dort in behelfsmäßigen Unterständen lagernden ukrainischen Soldaten zunehmend problematisch. Schneestürme machen zudem die Logistik über den breiten Dnipro-Strom zu einer militärischen Herausforderung.

Konnten Material und frische Truppen noch relativ unbehelligt nachts über den Dnipro zu den Brückenköpfen gebracht werden, machen jetzt offenbar Nachtsicht-Kamikaze-Dronen [6] der ukrainischen Armee das Leben schwer.

Es ist mühselig zu spekulieren, was die ukrainische Führung mit der Kherson-Operation bezweckt. Vielleicht haben die Befehlshaber in Kiew etwas in der Hinterhand, was sich dem Beobachter entzieht. Aus der Ferne betrachtet mutet das Übersetzen über den Dnipro wie eine Verzweiflungstat an:

Die Jahreszeit ist ungünstig gewählt, das Wetter wird für die angreifenden Ukrainer zu einem echten Problem werden.

Logistik als Problem für die Ukraine

Die Logistik über den Dnipro scheint wie ein echter Albtraum. Die Ukraine setzt nur kleine Boote ein. Diese können mit den nachtsichtfähigen Kamikaze-Drohnen immer effektiver bekämpft werden. Die kleinen Boote erlauben nur die Überfahrt einer geringen Tonnage an Menschen und Material.

Das Dnipro-Ufer bildet aber nicht den Beginn der ersten russischen Verteidigungsstellung. Diese müsste erst noch erreicht werden. In Robotyne gelang es einer vergleichsweise gut ausgerüsteten ukrainischen Armee lediglich, in die erste Verteidigungsstellung einzudringen.

Wie ohne eine feste Landbrücke genügend Personal und Wirkmittel an die Front gebracht werden sollen, bleibt ein Rätsel. Hier drängt sich der Gedanke auf, dass die ukrainische Führung einen Scheinerfolg sucht, um die westlichen Geldgeber bei der Stange zu halten.

Streubomben, Ressourcen und Rüstungsindustrie in der Ukraine

Ein weiteres Problem für die Ukraine könnte der erste Einsatz von Streubomben werden. In Staromaiorske wurde der erste Einsatz von RBK-500 Bomben [7] berichtet.

Die USA beliefern die Ukraine seit Juli dieses Jahres mit der geächteten Streumunition, und zwar mit der DPICM. Hierbei handelt es sich um ein 155 Millimeter Geschoss, das von einer Haubitze verschossen wird. Das Gewicht des Projektils beträgt um die 47 Kilogramm.

Dagegen beträgt das Gewicht der russischen RBK-500 bis zu 520 Kilogramm – mit verheerender Wirkung auf dem Schlachtfeld.

Freifall-Bomben

Mit der Lieferung haben die USA die Büchse der Pandora geöffnet, denn auch Russland verfügt über große Bestände an Streumunition. Das Verschießen von Streugranaten über herkömmliche Artillerie seitens der russischen Artillerietruppen wurde bereits vereinzelt berichtet, scheint aber kein Massenphänomen zu sein.

Über den Einsatz der RBK-500 sind keine weiteren Informationen bekannt. Doch vermutlich wird sie mit dem Gleitrüstsatz "UMPK" versehen sein, welches Freifallbomben zu satellitengesteuerten Präzisionswaffen umwandelt.

So können alte Fliegerbomben – die RBK-500 datiert aus den 1960er-Jahren des vorigen Jahrhunderts – weitab des Zieles von Flugzeugen gegen statische Ziele eingesetzt werden, ohne dass das Trägerflugzeug in Gefahr gerät, von feindlicher Flugabwehr bekämpft werden zu können.

Auch die Ukraine hat Gleitbomben aus den USA geliefert bekommen. Allerdings ist die ukrainische Luftwaffe zu sehr dezimiert, als dass die Waffe eine spürbare Wirkung entfalten könnte – die Trägerplattform für die Gleitbombe ist der Ukraine weitestgehend abhandengekommen.

Statische Front und Kriegswirtschaft in der Ukraine

Einzelnen Erfolge beider Kriegsparteien zum Trotz – die Front bleibt überwiegend statisch, mit nur wenigen Gebietsverschiebungen.

Denn der Ukraine-Krieg ist schon seit Ende letzten Jahres kein Bewegungskrieg mehr, sondern ist ein Abnutzungskrieg geworden, bei dem beide Parteien versuchen, dem Gegner ohne nennenswerte Gebietsverschiebungen möglichst viel Schaden zuzufügen.

In dieser Art der Kriegsführung kann Russland seine Stärke einsetzen: nahezu unbegrenzte Ressourcen als das ressourcenreichste Land der Erde. Und eine in weiten Teilen staatlich kontrollierte Rüstungsindustrie, die Rüstungsgüter zu transparenten Kosten herstellen kann.

Rüstungsindustrie und Kriegswirtschaft

Die Ukraine dagegen hat nahezu keine Rüstungsindustrie mehr zu ihrer Verfügung:

"Die Ukraine kann nur so lange durchhalten, wie der Westen, und hier vor allem die USA, bereits ist, sie zu unterstützen. Sie scheint wie ein Ertrinkender, der verbissen ums Leben kämpft und eine Hand zur Hilfe ausstreckt, die der Westen zwar sichtbar, aber doch kraftlos umfasst",

kommentiert Oberst Markus Reisner von Österreichischen Bundesheer den Kampf der Ukraine um westliche Unterstützung.

Europa und die USA haben – anders als Russland – nicht auf Kriegswirtschaft umgestellt. Der Ausstoß an Waffen und Munition dürfte in Russland die Produktion der Nato-Länder übertreffen.

Die Produktionszahlen sind schwer zu schätzen. Dennoch dürfte Russland im Bereich gepanzerte Fahrzeuge, Raketen, Drohnen und Munition tatsächlich die Produktionsraten der vereinigten Nato-Staaten übertreffen.

Munition: Produktion und Preisgefälle

Nehmen wir das Beispiel Standard-Artillerie-Munition. Russland kann hier zurzeit angeblich etwa 1,5 Millionen Stück [8] der dort genutzten 152mm-Granaten herstellen, die USA dagegen nur rund 336.000 des äquivalenten 155mm-Kalibers [9], zusätzlich soll die gesamte EU-Kapazität 300.000 Granaten pro Jahr betragen.

Interessant ist hier das Preisgefälle: Während die europäische Rüstungsindustrie dem Steuerzahler bis zu 6.000 Dollar abverlangt, können Russlands Staatsbetriebe laut dem US-Fachmagazin Defense One [10] einem Zehntel des Preises produzieren.

Panzer und Drohnen

Bei den Panzern sieht es ähnlich aus: Hier hatte Russland vor dem Ukraine-Krieg eine Kapazität von etwa 35 Einheiten pro Monat, Deutschland kann zurzeit etwa drei Leopard pro Monat produzieren, Großbritannien hat kein Panzerwerk mehr, Frankreich und Italien haben zurzeit keine Möglichkeiten, Panzer zu bauen, hätten aber noch die Werke [11].

Das hier zitierte polnische Portal Defence24 [12] kommt denn auch zu einem verheerenden Ergebnis für die europäische Panzerfabrikation:

In Anbetracht der kleinen Panzerflotten, der nur auf dem Papier existierenden Reserven und der systematisch reduzierten Industriekapazitäten, die zu einer langsamen (oder jahrzehntelangen) Stilllegung der Produktion führen, ist es wahrscheinlich, dass viele europäische Armeen in einem echten Krieg auf amerikanische Ausrüstung zurückgreifen müssten.

Defence 24 [13]

Anders sieht die Lage in den USA aus: Das Portal nimmt hier Produktions-Kapazitäten von etwas über 200 Panzer pro Jahr [14] an.

Auch bei Drohnen kann man die Produktion nur schätzen, hier ist die Datenbasis allerdings deutlich dünner. Militärapparate sind zumeist strukturkonservativ.

Obwohl westliche Militärexperten den Krieg in der Ukraine sehr genau analysieren, wird es einige Zeit dauern, ehe die Lehren in den schwerfälligen Beamtenapparaten umgesetzt werden.

FPV-Drohnen, Rheinmetall, Panzer und ein Fazit

So verfügt zum Beispiel die Bundeswehr wohl über keine eigenen, mit FPV-Drohnen ausgerüstete Truppen. Russland hingegen hat sehr schnell reagiert und in den verschiedensten Bereichen eine eigene Drohnenfabrikation aufbauen können.

Die Ukraine produziert FPV-Drohnen, hat aber anders als Russland, keine Tiefenfertigung und schraubt stattdessen in kleinen Werkstätten Fertigteile aus China zusammen. Zurzeit hat China ein Quasi-Monopol auf FPV-Fertigung bzw. FPV-Drohnenkomponenten.

Es ist nicht anzunehmen, dass die Ukraine auch nur ansatzweise in der Lage sein wird, eine derart große Rüstungsindustrie in der gebotenen Kürze aufzubauen, die es ihr erlauben würde, ihren Rüstungsbedarf selbstständig zu decken.

Produktion von Waffen in der Ukraine?

Das heute unabhängige Land war in der Sowjetzeit eine Rüstungsschmiede. Doch die meisten Werke lagen entweder in den jetzt von Russland besetzten Gebieten oder in Nähe der jetzigen Front.

Möglich wäre vielleicht eine Art Endfertigung von in westlichen Ländern vorfabrizierten Fertigsätzen.

Doch auch hier müssten Lieferketten erst aufgebaut werden, die vorproduzierten Teile in die Ukraine gebracht werden und dann die Endfertigung gegen die russische Bedrohung aus der Luft wirkungsvoll geschützt werden – mit einer Luftverteidigung, die es in ausreichender Stückzahl so nicht gibt, ohne die Nato-eigene Luftverteidigung signifikant zu schwächen.

Rheinmetall weiß das auch und würde bei Realisierung einer geplanten Panzerfabrik eine Staatsgarantie kassieren [15]. Das Unternehmen würde mit hoher Wahrscheinlichkeit das privatwirtschaftliche Risiko nicht eingehen, eine flammneue Panzer-Endfertigung als pyrotechnisches Großereignis in russischen Telegram-Kanälen wiederzufinden.

Deshalb kann die Ukraine bis auf Weiteres auf westliche Waffenhilfe nicht verzichten. Da aber die Nato-Produktionskapazitäten zu gering sind, könnten weitere substantielle Hilfen nur aus den eingelagerten Reserven der Nato-Staaten kommen oder direkt aus den aktiven Arsenalen.

Eingelagertes Material müsste aufwendig wieder aufgearbeitet und modernisiert werden – auch hier sind Industriekapazitäten zurzeit knapp.

Kriegswirtschaft in westlichen Ländern

Deshalb könnte auf lange Sicht nur eine totale Kriegswirtschaft in den westlichen Ländern die russische Armee in die Knie zwingen, und das mit allen Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft, etwa dem dann nötigen Abbau des Sozialstaates.

Doch auch wenn die Nato-Staaten ihre Waffenlieferungen wieder erhöhen würden, hätte die ausgeblutete Ukraine denn überhaupt noch genug Menschen, um alle Waffen mit Personal zu versehen?

Rekrutierung und Aussichten für die Ukraine

"Noch hat die Ukraine das notwendige Wehrpotential, aber sie steht unter Druck und die Humanresourcen sind im Vergleich zu Russland wesentlich begrenzt", meint Oberst Markus Reisner. Um die im Kampf gefallenen Soldaten zu ersetzen und frische Kämpfer an die Front bringen zu können, setzt die Regierung in Kiew zunehmend auf außergewöhnliche Maßnahmen.

Jetzt sollen private Rekrutierungsagenturen [16] für den dringend benötigten Nachschub sorgen, denn die Rekrutierung wird für die Ukraine immer schwieriger [17].

Langsam scheint die bittere Realität von den Schlachtfeldern der Ukraine in den Nato-Ländern anzukommen.

Aussichten der Ukraine auf Nato-Hilfen

Hatte Robert Habeck (Grüne) noch im vorigen Dezember eine Niederlage Russlands vorausgesagt [18], könnte der Westen jetzt versuchen, die Ukraine an den Verhandlungstisch zu zwingen, in dem es die Zufuhr von Rüstungsgütern spürbar begrenzt.

Das behauptet zumindest die Bild-Zeitung vom Freitag [19].

Die Waffenhilfe der USA ist jedenfalls schon stark eingeschränkt [20], US-Präsident Joe Biden hat den Kongress aufgefordert, ein zusätzliches Haushaltsgesetz über 106 Milliarden US-Dollar für Militärausgaben zu verabschieden.

Ohne das Gesetz gibt es keine weitere Hilfe für die Ukraine – der größte Geldgeber würde für die Ukraine ausfallen.

Die Zukunft der Ukraine im Konflikt

Russland hat wahrscheinlich zum jetzigen Zeitpunkt wenig Interesse an einer ernsthaften Verhandlung mit der Ukraine beziehungsweise der USA. Denn der Konflikt befindet sich nicht in einer Pattsituation, wie es jetzt viele Kommentatoren schreiben, allen voran der ukrainische General Valery Zalushny [21].

Russland hat einen langen Atem und eine immer stärker werdende Armee. Die Ukraine verliert. Der Ukraine geht das Material aus.

Um es in leicht veränderter Weise mit den Worten von Marcus Keupp zu sagen: Strategisch hat die Ukraine in diesem Oktober den Krieg verloren. Sie steht jetzt vor der Wahl: Entweder sie zieht die Truppen zurück oder sie wird langsam aufgerieben.

Die Frage ist, wie Russland die neueste Nato-Expansion, namentlich den Beitritt Finnlands, bewertet? Wird es nach einem Sieg im Ukraine-Krieg vielleicht gar versuchen wollen, die empfundene Nato-Bedrohung zu neutralisieren und die für Russland bedenklichsten Nato-Osterweiterungsrunden militärisch rückgängig zu machen?

Aus militärischer Perspektive könnte es ein Zeitfenster von mehreren Jahren geben, in der das für Russland möglich sein könnte.

Deshalb ist es angebracht, über einen nicht-militärischen Pfad zurück zu einem gesamteuropäischen Frieden nachzudenken. Das würde sicher bedeuten, eine wahrhaft souveräne, europäische Politik zu verfolgen, eine Politik, die Europa nicht weiter schwächt zugunsten einer großen, außereuropäischen Weltmacht – nach deren eigenem Selbstverständnis: die einzige Weltmacht.


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Links in diesem Artikel:
[1] https://www.tagesschau.de/ausland/europa/offensive-ukraine-100.html
[2] https://www.tagesschau.de/ausland/europa/offensive-ukraine-100.html
[3] https://www.vtg.admin.ch/de/organisation/kdo-ausb/hka/milak/mehr-zur-milak/militaerwissenschaftliche-forschung-und-lehre/dozentur-militaeroekonomie/mitarbeitende/keupp-marcus.html
[4] https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-soldaten-front-kaempfe-100.html
[5] https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/experten-ziehen-bitteres-fazit-die-gegenoffensive-ist-gescheitert-die-ukraine-verbraucht-sich_id_249865571.html
[6] https://t.me/militarysummary/6507
[7] https://t.me/weebunionwar/8994?single
[8] https://bulgarianmilitary.com/2023/10/21/russian-army-has-4m-artillery-shells-350k-received-from-outside/
[9] https://www.defensenews.com/land/2023/10/06/us-army-awards-15b-to-boost-global-production-of-artillery-rounds/
[10] https://www.defenseone.com/policy/2023/09/eu-plans-arm-ukraine-bearing-fruit-more-needed-estonia-says/390007/
[11] https://defence24.pl/sily-zbrojne/pancerna-piesc-nato-ile-czolgow-naprawde-ma-europa-analiza
[12] https://defence24.pl/sily-zbrojne/pancerna-piesc-nato-ile-czolgow-naprawde-ma-europa-analiza
[13] https://defence24.pl/sily-zbrojne/pancerna-piesc-nato-ile-czolgow-naprawde-ma-europa-analiza
[14] https://defence24.pl/sily-zbrojne/pancerna-piesc-nato-ile-czolgow-naprawde-maja-usa-analiza
[15] https://www.ost-ausschuss.de/de/die-ukraine-kann-sich-auf-deutschland-verlassen
[16] https://www.theguardian.com/world/2023/nov/27/ukraine-change-conscription-policies-russia-war
[17] https://www.telepolis.de/features/Kriegsmuede-Ukrainer-Ohne-Begeisterung-an-die-Front-9540111.html?seite=all
[18] https://www.merkur.de/politik/habeck-putin-verliert-diesen-krieg-auf-dem-schlachtfeld-zr-92000109.html
[19] https://www.mediarunsearch.co.uk/german-media-say-that-germany-and-the-united-states-are-trying-to-persuade-ukraine-to-negotiate-with-russia/
[20] https://www.theguardian.com/world/live/2023/nov/08/russia-ukraine-war-kyiv-avdiivka-zelenskiy-putin?filterKeyEvents=false
[21] https://www.politico.eu/article/stalemate-best-describes-the-state-of-war-in-ukraine/