Ukraine-Krieg: Eskalations-Risiken der Lieferung von F-16

Seite 2: Nukleare Fähigkeiten der F-16

Ein weiterer Punkt, der russische Militärs nervös machen wird, ist die Fähigkeit der F-16, nukleare Wirkmittel tragen zu können – die F-16 dient als Plattform für den Start von Atombomben.

Noch 2021 trainierte etwa die niederländische Luftwaffe mit ihren jetzt der Ukraine überlassenen US-Kampfflugzeugen den Einsatz von Kernwaffen.

Das Problem: Potentiell könnte Russland jeden Start einer F-16 gegen die eigenen Streitkräfte als potentielle, nukleare Bedrohung ansehen – und unkalkulierbare Folgen nach sich ziehen. So warnte auch der russische Außenminister Sergey Lavrov vor dem Einsatz der F-16, die sein Land als "nukleare Bedrohung" ansehen würde.

Kommentar

Der US-dominierte Westen spielt ein gefährliches Spiel, die Ukraine mit immer mehr Waffen auszustatten. Alleine Russland definiert, welche der von ihr gezogenen roten Linien eine eigene, massive Aktion auslösen wird. Gutachten oder Experten-Einschätzungen sind hier wenig hilfreich.

Der einzige Weg, aus der Eskalationsspirale herauszukommen, sind ernsthafte Versuche, wieder Abrüstungsgespräche zu führen – mehr Waffen und eine weitere Aufrüstung bedeuten für alle Parteien eine immer größere Bedrohung mit nicht kalkulierbaren Risiken.

Der Unwille, miteinander zu sprechen, bringt Europa näher an einen großen, europäischen Krieg, der das Risiko birgt, sich zu einem Weltkrieg auszuweiten, denn ein heißer Krieg der USA gegen Russland kann weltweit Folgekriege nach sich ziehen.

Zu lange schon geht die neokolonialistische Wirtschaftsordnung massiv zulasten der Länder des Globalen Südens. In einem scheinbar immer schwächeren US-Imperium könnten viele Länder ihre Chance sehen, die vom US-Westen mit militärischer Gewalt oder Korruption durchgesetzten Werte der neoliberalen Weltordnung abzuschütteln.