UniCredit erhöht Dividende auf 50 Prozent des Nettogewinns
UniCredit glänzt mit einem Rekordgewinn von 2,51 Milliarden Euro im dritten Quartal. Aktionäre dürfen sich freuen: Dividende steigt ab 2025 auf 50 Prozent.
Die Anleger dürfte es freuen: Die italienische Großbank UniCredit hat im dritten Quartal mit starken Ergebnissen überzeugt und ihre Gewinnprognose für die kommenden Jahre angehoben.
Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, stieg der Nettogewinn von Juli bis September auf 2,51 Milliarden Euro. Damit lag er deutlich über den Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit 2,27 Milliarden Euro gerechnet hatten.
UniCredit hebt Gewinnziele an und lockt Investoren mit höheren Ausschüttungen
Angesichts der positiven Entwicklung hat die UniCredit ihr Gewinnziel für 2024 von bisher 8,5 Milliarden Euro auf über neun Milliarden Euro angehoben. Dieses Niveau will die Bank auch in den Jahren 2025 und 2026 halten.
Gleichzeitig kündigte UniCredit-Chef Andrea Orcel an, ab 2025 die Hälfte des Nettogewinns als Dividende an die Aktionäre auszuschütten. Bislang lag die Ausschüttungsquote bei 40 Prozent.
UniCredit steigt bei Commerzbank ein - Vollständige Übernahme möglich
Die strategische Beteiligung an der deutschen Commerzbank ist derzeit ein zentrales Thema für die UniCredit. Im September erwarb die italienische Bank einen bedeutenden Anteil und strebt eine mögliche Fusion an.
"Im Laufe des Quartals haben wir einen Teil unseres überschüssigen Kapitals genutzt und eine strategische Investition in die Commerzbank getätigt, die letztendlich zu einer vollständigen Fusion führen kann oder auch nicht", erklärte Orcel.
Die UniCredit muss zunächst auf grünes Licht von den Aufsichtsbehörden warten, um zum Hauptinvestor der Commerzbank zu werden. Eine endgültige Entscheidung über eine Komplettübernahme wird laut Orcel noch einige Zeit in Anspruch nehmen, sollte aber innerhalb eines Jahres fallen. Auch ein unaufgefordertes Übernahmeangebot schloss er nicht aus.
Deutsches UniCredit-Geschäft als "Spiegelbild" der Commerzbank
Die UniCredit sieht ihr Deutschlandgeschäft als "Spiegelbild" der Commerzbank. Die bessere Performance von UniCredit Germany in den letzten Jahren zeige, was bei einer Fusion möglich sei, so Orcel. Um Befürchtungen zu zerstreuen, dass Deutschland die Entscheidungsgewalt verlieren könnte, betonte er, dass eine fusionierte Bank von einer "voll ermächtigten deutschen juristischen Person" geführt würde.
"UniCredit hat in die Commerzbank investiert, weil wir glauben, dass sie eine viel bessere und stärkere Bank sein kann, insbesondere in und für Deutschland", betonte der UniCredit-Chef. Man sei aber auch bereit, von einem Deal Abstand zu nehmen, wenn er den UniCredit-Aktionären schade.
Die Pläne stoßen in Deutschland bislang auf breite Ablehnung. Für die Commerzbank sind sie ein wichtiger Test, ob sie eine feindliche Übernahme abwehren kann. Im dritten Quartal musste sie zwar einen Gewinnrückgang um 6,2 Prozent auf 642 Millionen Euro hinnehmen. Dennoch hob auch sie einige ihrer Finanzziele an, um ihre Eigenständigkeit zu unterstreichen.