Verbraucher interessieren sich weniger für Elektroautos und mehr für Pkw-Abos
Neue Studie zeigt: Am Automarkt gibt es vier bedeutende Trends. Benziner und Dieselautos sind offenbar bislang nicht abgeschrieben. Was Verbraucher noch wünschen.
Der Markt für Elektroautos wird immer härter umkämpft, was auch Branchenprimus Tesla zu spüren bekommt. Die Verkaufszahlen sind rückläufig und Tesla-Chef Elon Musk denkt nun darüber nach, günstigere Modelle auf den Markt zu bringen.
Zumindest wäre das ein Schritt in die richtige Richtung. Denn das Interesse an Elektroautos lässt nach, haben die Wirtschaftsberater von Deloitte in einer aktuellen Studie festgestellt. Gründe dafür sind unter anderem die hohen Anschaffungskosten und Zinsen.
Vier Trends im Automobilmarkt
Deloitte hat jetzt die aktuelle Global Automotive Consumer Study 2024 vorgestellt, eine Umfrage unter 27.000 Personen in 26 Ländern. Dabei kristallisierten sich vier Trends heraus: Das Interesse an Elektroautos lässt nach, viele Verbraucher denken über einen Markenwechsel nach, Connectivity-Features führen nicht zwangsläufig zu höheren Verkaufszahlen und jüngere Verbraucher setzen verstärkt auf Auto-Abonnements.
Trend 1: Elektrifizierung von Fahrzeugen verliert an Schwung
Das Interesse der Verbraucher an Elektrofahrzeugen lässt zumindest in einigen Märkten nach, was die Klimaschutzziele der Regierungen gefährden könnte. In einigen Ländern nimmt das Interesse an Verbrennungsmotoren sogar wieder zu.
So bevorzugen in den USA immer noch zwei von drei Personen ein Auto mit Benzin- oder Dieselmotor. Batteriebetriebene Elektroautos kommen dagegen nur für sechs Prozent infrage. In Deutschland favorisiert immer noch jeder Zweite einen Verbrenner und nur dreizehn Prozent setzen auf Elektroautos.
Gründe dafür sind die hohen Anschaffungskosten für Elektroautos und die hohen Zinsen. Preissenkungen der Hersteller und staatliche Anreize konnten den Trend bisher nicht in Richtung E-Mobilität drehen. Weitere Gründe sind Reichweitenangst, lange Ladezeiten und fehlende Ladeinfrastruktur.
Trend 2: Verbraucher ziehen Markenwechsel in Betracht
Die Studie zeigt auch, dass viele Verbraucher über einen Wechsel der Automarke nachdenken. In Industrieländern wie Deutschland, Japan und den USA ist der Preis das wichtigste Auswahlkriterium. In anderen Märkten wie China und Südkorea ist die Leistung entscheidend, während in Indien die Produktqualität den Ausschlag gibt.
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Trend 3: Konnektivität führt nicht zwangsläufig zu mehr Umsatz
Obwohl sich viele Verbraucher für vernetzte Fahrzeuge interessieren, ist die Bereitschaft, für solche Technologien einen Aufpreis zu zahlen, in den Industrieländern noch gering. Verbraucher in Entwicklungsländern wie Indien, China und Südostasien sind dagegen eher bereit, für vernetzte Fahrzeugdienste zu zahlen.
Trend 4: Jüngere Verbraucher ziehen Fahrzeugabonnements in Betracht
Jüngere Verbraucher (18 bis 34 Jahre) zeigen immer weniger Interesse daran, ein eigenes Auto zu besitzen. Bei ihnen geht der Trend hin zu einem Abo-Modell. Hier spielt die unsichere wirtschaftliche Lage eine wichtige Rolle und die Sorge darüber, sich überhaupt ein Auto – auch mit all seinen Nebenkosten – leisten zu können. Wer in dieser Altersklasse bereits ein Auto besitzt, ist eher bereit, dieses zugunsten eines abonnierten Fahrzeugs aufzugeben.