Verwanzte Demokratie: Wie die Watergate-Verschwörung die USA erschütterte

US-Präsident Richard Nixon war ähnlich wie Donald Trump Verschwörungstheoretiker. Er verstrickte sich immer mehr in Intrigen und Hinterhalten. Schließlich stürzte er über seine eigenen Lügen. Bild: Charles Harrity / CC BY 2.0

Heute vor 50 Jahren ließ US-Präsident Nixon ins Wahlkampfbüro der Demokraten einbrechen. Der Spion E. Howard Hunt war Teil der Watergate-Verschwörung. Warum endete sie im Fiasko? (Teil 2 und Schluss)

Nixon wurde immer wieder durch Insider-Enthüllungen in Verlegenheit gebracht. Daniel Ellsberg hatte die Pentagon Papers geleakt und damit den Anfang vom Ende des Vietnamkriegs eingeläutet. Wie zuvor John F. Kennedy ließ auch US-Präsident Richard Nixon das Weiße Haus verwanzen, um Verräter zu finden. Seinen Vertrauten befahl Nixon heimlich, den Huston-Plan inklusive der aggressiven "Black Bag Jobs" zu implementieren.

CIA-Direktor Richard Helms empfahl für das Unternehmen einen Mann, der in schmutzigen Dingen erfahren war wie kaum ein zweiter, dem er sogar in privaten Angelegenheiten vertraute und der dafür glühte, es den liberalen und insbesondere der Friedensbewegung zu zeigen: E. Howard Hunt. Nixon war begeistert. Von der staatlichen Finanzbehörde, die über den Secret Service stand, wurde Hunt der vormalige FBI-Agent Gordon Liddy zur Seite gestellt.

Hunt sah sich nicht nur als Ermittler gegen Verräter, sondern sammelte auch Material für Schmutzkampagnen. So wollte er Kennedys Verwicklung in den Mord am brutalen vietnamesischen Diktator Ngô Đình Diệm beweisen, um Nixons politischem Gegner Ted Kennedy im absehbaren Wahlkampf zu schaden. Hierzu versteckte er ein Aufnahmegerät in einem Sofa und lud einen damals beteiligten CIA-Kollegen aus Saigon ein. Am andern Tag hatte Hunt alkoholbedingt keine Erinnerung mehr, ebenso wenig das Aufnahmegerät, welches dem auf ihm Platz nehmenden Agenten nicht gewachsen war.