Vorsicht: Einwanderung! Invasive Arten und die Gefahr für unsere Gesundheit

Seite 2: Die Rote Feuerameise erobert Europa

Sie ist nur wenige Millimeter groß und gilt derzeit als die wohl schlimmste invasive Tierart. In der Nähe der sizilianischen Stadt Syrakus wurden aktuell 88 Nester der Roten Feuerameise gezählt, nachdem Anwohner immer wieder von Beißattacken berichtet hatten.

Damit hat sich diese Ameisenart offensichtlich fest in Europa etabliert. In der Vergangenheit gab es bereits vereinzelte Funde in anderen EU-Ländern. Die kalten Winter haben sie dort aber bisher nicht überlebt.

Die Rote Feuerameise ist einerseits extrem gefräßig, andererseits ein Allesfresser. Da sie in der Lage ist, ganze Obstplantagen leer zu fressen, zählt sie zu den gefährlichsten Schädlingen in der Landwirtschaft. Sie verdrängen andere Ameisenarten und greifen nicht nur andere Insekten, sondern auch Reptilien und Vögel an. In den USA haben sie regional Kaninchen- und Alligatorenpopulationen vernichtet.

Das hat Auswirkungen auf bestehende Ökosysteme und gefährdet die Artenvielfalt in den Regionen, in denen sie sich neu ansiedeln. Die Ameisen kriechen sogar in Verkehrsampeln und andere elektronische Geräte und legen sie lahm.

Ihre aggressive Gefräßigkeit soll auch vor Gebäuden und Straßen nicht Halt machen. Der Südwestdeutsche Rundfunk SWR1 berichtete:

Sobald sie sich gestört fühlen, fallen sie in Scharen über den Eindringling her. Der wird zuerst schmerzhaft gebissen und kriegt zusätzlich ein Sekret in die Wunde gespritzt, das extrem brennt. Dann bilden sich kleine rote und juckende, meist eiternde Pusteln. Für Allergiker kann das lebensbedrohlich sein.

Invasive Krebsart bereichert die Speisekarte

In Deutschland haben sich inzwischen zahlreiche invasive Krebsarten angesiedelt, darunter die Chinesische Wollhandkrabbe, der Kamberkrebs, der Signalkrebs, der Marmorkrebs und der Kalikokrebs sowie der Rote Amerikanische Sumpfkrebs.

Der Nachwuchs der aus Nordamerika stammenden Kalikokrebse ist bereits nach drei Monaten geschlechtsreif. So bekommen im März geschlüpfte Kalikokrebse bereits im Sommer ihren ersten Nachwuchs. Ein Weibchen trägt zwischen 150 und 500 Eier. Nur so können die Krebse in ihrer eigentlichen Heimat, den USA und Kanada, überleben.

Neben ihrer Gefräßigkeit ist die Krebspest, die sie übertragen, ein Problem für die heimischen Flusskrebse, die an dieser Krankheit sterben. Hinter der Krebspest verbirgt sich ein invasiver Algenpilz. Die Krebse werden gelähmt, oft fallen Scheren und Beine ab.

Der Kalikokrebs wurde offensichtlich von in Lahr stationierten kanadischen Soldaten eingeschleppt, die ihn aus ihrer Heimat als Angelköder kannten. Viele andere invasive Krebsarten werden von Aquarienfreunden gehandelt und dann ausgesetzt.

Auch der Rote Amerikanische Sumpfkrebs stammt, wie der Name schon sagt, aus den USA. In Deutschland ist er zu einer invasiven Art geworden, da er sich ohne Fressfeinde ausbreitet und große Schäden in aquatischen Ökosystemen anrichtet. Zum Glück ist er für den Menschen essbar und bekommt deshalb menschliche Fressfeinde.

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