Wärmepumpe & Co: EU-Parlament für Verbot von klimaschädlichen F-Gasen

Monteur bei der Installation einer umweltfreundlichen Wärmepumpe ohne F-Gase

Fachmann installiert moderne Wärmepumpe, die bestimmt im Einklang mit der neuen EU-F-Gas-Verordnung steht.

(Bild: Wilfried Pohnke, Pixabay)

Sie kommen in Wärmepumpen, Kühlschränken und Klimaanlagen vor. Nun stimmt das EU-Parlament für ein Verbot der F-Gase. Mehr erfahren!

Das Europäische Parlament hat heute über die Zukunft der fluorierten Gase (F-Gase) abgestimmt. Sie werden in Kühlschränken, Klimaanlagen, Wärmepumpen, Asthma-Inhalatoren oder Stromnetzen verwendet. In Zukunft soll ihr Einsatz deutlich reduziert werden.

Die versteckte Gefahr: Wie F-Gase unser Klima beeinflussen

F-Gase sind menschengemachte Chemikalien – und sie sind echte Klimakiller. Sie wirken bis zu 23.500-mal stärker als Kohlendioxid, schreibt das Umweltbundesamt (UBA). Und die Daten von 1990 bis 2022 zeigen, dass die Emissionen über viele Jahre kontinuierlich gestiegen sind. Erst ab 2020 sinken sie deutlich unter das Niveau von 1990.

EU-Parlament stimmt für F-Gas-Reduzierung

Mit 457 Ja-Stimmen, 92 Nein-Stimmen und 32 Enthaltungen hat das EU-Parlament nun einen Fahrplan für den Ausstieg beschlossen. Bis 2050 sollen die F-Gas-Emissionen auf null sinken.

Für die Zwischenzeit wurde eine schrittweise Reduzierung der EU-Verbrauchsquote beschlossen. Mit dem Beschluss werden auch strenge Vorschriften eingeführt, die den Verkauf von Produkten, die F-Gase enthalten, in der EU verbieten. Außerdem wurden konkrete Fristen für die Industrie festgelegt.

Ein Ende der F-Gase ist von entscheidender Bedeutung, nicht nur, weil diese Gase extrem klimaschädlich sind, sondern auch, weil wir Klarheit und Investitionssicherheit für die Industrie schaffen. Europäische Unternehmen sind bereits Vorreiter bei der Entwicklung sauberer Alternativen zu F-Gasen, so dass dieses Gesetz gut für das Klima und die europäische Wirtschaft sein wird.

Berichterstatter Bas Eickhout (Grüne/EFA, NL)

Der umweltpolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Peter Liese (CDU) betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa): "Mit den neuen Regelungen für Schaltanlagen, Kühlgeräte und Wärmepumpen werden bis 2030 jetzt 40 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent eingespart". Das entspreche den Emissionen von Irland, Schweden oder Portugal – oder etwa 20 Millionen Autos.

F-Gase in Haushaltsgeräten: Wichtige Änderungen ab 2025

Konkret bedeutet das, dass ab dem 1. Januar 2025 keine Kühlschränke und Gefriertruhen mehr verkauft werden dürfen, die F-Gase enthalten. Ab dem 1. Januar 2027 dürfen auch keine Klimaanlagen ("ortsfeste Kälteanlagen") mit den fluorierten Kältemitteln verkauft werden.

Neue Kühltransporter und Kühlschiffe dürfen ab dem 1. Januar 2027 nicht mehr diese Kältemittel verwenden. Ab 2029 müssen dann auch Kühl-Lkws und Kühlanhänger mit anderen Substanzen gekühlt werden.

Von 2026 an bis 2031 müssen dann auch die Schaltanlagen der Stromnetze schrittweise auf andere Substanzen umgestellt werden. Neue Wärmepumpen, die im Hausbau verwendet werden, dürfen ab dem 1. Januar 2027 keine F-Gase mehr enthalten.

Internationale Abkommen und EU-Recht: Der Weg zu weniger F-Gasen

Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Länder hatten sich im Oktober auf die Reform geeinigt, auch um bestehende Regeln an neue Umstände anzupassen. Die vorherige EU-Verordnung stammte etwa aus dem Jahr 2014 – aber 2016 hatten dann EU-Staaten auch für die Kigali-Veränderungen gestimmt.

Damit ist ein internationales Abkommen gemeint, mit dem Verbrauch und Produktion von Fluorkohlenwasserstoffen (HFKW) verringert werden sollen. Bis 2046 soll ein Rückgang von 80 Prozent erreicht werden. Mit der neuen Verordnung wird nun das EU-Recht an dieses Ziel angepasst.

Die Mitgliedsstaaten müssen jetzt noch zustimmen, das gilt aber als Formsache.