Warum das Hochwasser in Italien die Preise treibt

Sturm Minerva über Norditalien, der große Überschwemmungen zur Folge hatte. Satellitenbild vom 17. Mai 2023. Bild: NASA / Public Domain

Energie und Klima – kompakt: Nach der Dürre kamen die Fluten. Milliardenschäden vor allem in der Landwirtschaft. Wie der Klimawandel unser Leben teurer macht.

In Italien wird eine erste Bilanz der dortigen Hochwasserschäden gezogen. Wie berichtet war in der Region Emilia-Romagna um Bologna und Ravenna am Dienstag und Mittwoch vergangener Wochen mit 500 Litern pro Quadratmeter stellenweise die Hälfte des sonst üblichen Jahresniederschlags gefallen.

Flüsse und Bäche waren über die Ufer getreten, Straßen, Äcker und Dörfer überschwemmt und zahlreiche Hänge abgerutscht. 14 Todesopfer waren zu beklagen, 36.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Hier Bilder, die einen Eindruck von den Folgen des Unwetters vermitteln.

Der Österreichische Rundfunk berichtet, dass der Obstbau in der Region schweren Schaden genommen hat. Zehn Millionen Bäume seien vermutlich irreparabel geschädigt und die Ernte zu einem erheblichen Teil vernichtet.

Das betroffene Gebiet werde aufgrund großer "Marillen-, Pfirsich-, Nektarinen-, Zwetschgen-, Apfel-, Birnen-, Kiwi- und Erdbeerplantagen" Italiens "Obsttal" genannt. Nun drohe ein "Obstnotstand" und ein weiterer Anstieg der ohnehin hohen Preise.

Die Schäden allein in der Landwirtschaft werden auf 1,5 Milliarden Euro geschätzt, da Wiederanpflanzungen sehr teuer sind. Außerdem werden in den zerstörten Plantagen mehrere Jahre vergehen, bis wieder geerntet werden kann.

Mindestens 50.000 Arbeitsplätze in Landwirtschaft, der Industrie und in Verarbeitungs- sowie Verarbeitungsgenossenschaften seien gefährdet, zitiert der Sender den Landwirtschaftsverband Confagricoltura.

Der Präsident des Verbandes, Massimiliano Giansanti, sprach am gestrigen Dienstag davon, dass allein in der Region um die Adriastadt Ravenna noch 60.000 bis 80.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche unter Wasser stünden. Geschädigt seien vor allem Obst- und Gemüseanbau, aber auch Viehzucht, Weinbau und Baumschulen seien betroffen.

Etwas weiter nördlich der Emilia-Romagna ist der zwischenzeitlich zu einem Rinnsal zusammengeschrumpfte Po, Norditaliens großer Strom, inzwischen wieder gut gefüllt. Medien zeigen Bilder rund um Turin, die ihn dort am Sonntag über die Ufer tretend zeigen.

Inzwischen sind die Pegel etwas gefallen, aber in seinem nördlichen Einzugsgebiet, das noch vor Kurzem von schwerer Dürre geplagt war, werden in den nächsten Tagen weitere ergiebige Niederschläge erwartet. (So sah der Po in Turin noch im Februar aus.)

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