Warum das Hochwasser in Italien die Preise treibt
Seite 2: Inwiefern ist der Klimawandel verantwortlich?
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Und was hat das alles mit dem Klimawandel zu tun? Zum einen wurden die Auswirkungen der extrem heftigen Niederschläge durch die vorangegangene Dürre verschlimmert, weil die Böden ausgetrocknet und entsprechend steinhart waren. Das Wasser floss daher zunächst meist oberirdisch ab, da es nicht versickern konnte.
Außerdem steigt die Aufnahmefähigkeit der Luft mit der Temperatur exponentiell, wie hier auf Telepolis bereits mehrfach beschrieben. Für jedes Grad Celsius etwa um sieben Prozent. In einem wärmeren Klima ist also dort, wo genügend Wasser für die Verdunstung zur Verfügung steht – das heißt, bevorzugt in den Küstenregionen –, mit mehr Niederschlag zu rechnen.
Vor allem wird der Niederschlag auch heftiger ausfallen und tendenziell mit stärkeren Winden einhergehen. Denn der in der Luft aufsteigende Wasserdampf setzt, wenn er kondensiert, Wärmenergie frei. Diese verstärkt ihrerseits den Auftrieb, da wärmere Luft eine geringere Dichte hat und deshalb nach oben steigt.
Das wiederum liefert für das Tiefdruckgebiet, die Gewitterfront oder den Wirbelsturm, in dem die feuchte Luft aufsteigt, zusätzlichen Antrieb, zumal verstärkter Auftrieb auch bedeutet, dass am Boden mehr feuchte Luft angezogen wird. Der Wasserdampf und dessen Kondensation sind also einer der Motoren, der diese Wettersysteme antreibt, und dies umso stärker, je höher die Lufttemperatur.
Derweil sehen zumindest einige italienische Hydrologen die Ursache eher im schlechten Zustand der Flussufer und in fehlender Aufforstung an den Berghängen und auf deren Kuppen, wie Euronews berichtet. Das könne im Einzelnen an der Unterbesetzung der Behörden, Streitigkeiten in den Gemeinden oder auch an bürokratischen Hindernissen liegen.
Wie dem auch sei, genaueren Aufschluss über den möglichen Zusammenhang dieses speziellen Unwetters mit dem Klimawandel – wir sind derzeit bei 1,1 Grad Celsius globaler Erwärmung gegenüber dem vorindustriellen Niveau und könnten schon bis 2028 erstmals die 1,5-Grad-Grenze überschreiten – wird in den nächsten Monaten die sogenannte Attributions-Forschung bringen.
Bei dieser werden die realen Wetterdaten mit diversen Simulationen verglichen. Das Ergebnis ist dann eine Angabe, wie wahrscheinlich ein derartiges Ereignis in einem Klima ist, das nicht durch von Menschen verursachte zusätzliche Treibhausgase verändert wurde.
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