Warum massenhafte Corona-Tests von Kindern zweifelhaft sind
Seite 6: Schnelltests an Schulen und Kitas: das sagen die Fachgesellschaften
- Warum massenhafte Corona-Tests von Kindern zweifelhaft sind
- Welchen Nutzen haben flächendeckende Tests an Schulen und Kitas?
- Die negativen Konsequenzen falsch-positiver Testergebnisse
- Ansteckende Kinder durch Schnelltests nicht zuverlässig identifiziert
- Tests geben keine Sicherheit, nicht ansteckend zu sein
- Schnelltests an Schulen und Kitas: das sagen die Fachgesellschaften
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Aufgrund der beschriebenen Probleme ist der diagnostische Mehrwert flächendeckender Testungen an Schulen nicht erkennbar, vielmehr sind aufgrund der Gefahr vieler falsch-positiver Testergebnisse bildungsbezogene Nachteile und negative psychologische Wirkungen zu erwarten.
In der Tat entspricht das auch dem einhelligen Urteil verschiedener medizinischer Fachgesellschaften. So heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland, der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene:
Ausgehend von allgemein anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen der Screening- und Infektionsdiagnostik erscheint es angesichts fehlender Daten zur Validität von Antigenschnelltests gerade bei asymptomatischen Kindern zum jetzigen Zeitpunkt weder gerechtfertigt noch angemessen, diese Tests flächendeckend in Schulen und KiTas einzusetzen. Es ist zu erwarten, dass die Zahl falsch negativer und falsch positiver Ergebnisse inakzeptabel hoch sein und weit mehr Schaden als Nutzen mit sich bringen wird. Hinzu kommt das Potenzial großer präanalytischer Fehler in der Probenentnahme.
Unterschätzt werden die negativen psychologischen Auswirkungen repetitiver Testungen, insbesondere junger Kinder, die entsprechende Konsequenzen wie Quarantäne der eigenen Person oder der Sozialgemeinschaft nach sich ziehen, nicht zuletzt wenn sie möglicherweise aufgrund der invaliden Testmethode wieder aufgehoben werden müssen".
Dies ist umso bedenkenswerter, als bis heute nicht gezeigt ist, dass Infektionsausbrüche in Schulen, die von infizierten Schülern ausgehen, tatsächlich relevant als Motor der Pandemientwicklung wirken. Das RKI hat diese Einschätzung kürzlich in seiner Stellungnahme bestätigt.
Schlussbemerkung: Corona und Kinderrechte
Angesichts dessen, dass gerade die Kinder und Jugendlichen zu den Personengruppen gehören, welche unter den ergriffenen Maßnahmen sehr stark leiden, obwohl sie laut der aktuellen Studienlage nur wenig zur Virusausbreitung beitragen, wäre es sehr wünschenswert, wenn bei den Regierungsentscheidungen wieder ein Blickwinkel eingenommen werden würde, bei dem das Wohl der Kinder nicht aus den Augen verloren wird.
Bei Kindern durch permanentes Testen ungerechtfertigter Weise den Glauben zu erwecken, dass von Ihnen eine große Infektionsgefahr ausgehe, gefährdet das Wohl der Kinder.
Hier ist vor allem auch darauf hinzuweisen, dass Deutschland sich eigentlich dazu verpflichtet hat, bei den Entscheidungen über Maßnahmen die in der Kinderrechtskonvention verbrieften Schutz-, Förder- und Beteiligungsrechte von Kindern vorrangig zu berücksichtigen.
Angesichts der Beobachtung von stark steigenden psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen wäre es höchste Zeit, die Rechte der Kinder zu achten und das Wohl der Kinder vorrangig zu berücksichtigen.
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