Warum soll der US-Steuerzahler für Europa zahlen?
Seite 2: Die USA brauchen Europa nicht zum Überleben
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Der Krieg in der Ukraine im fernen Europa ist vielen Amerikanern längst zu teuer geworden. Spätestens nach der gescheiterten Offensive in der Ukraine ist in den USA in Punkto Ukraine Ernüchterung eingekehrt. An einem weiteren Desaster wie in Afghanistan haben viele keinerlei Interesse.
Jedem sollte jedem bewusst sein, dass die USA weder die Nato noch Europa unbedingt brauchen. Nur 43 Prozent der Amerikaner besitzen einen Reisepass. Die Mehrheit der Bevölkerung war noch nie in Europa und ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung würde Europa nicht einmal auf der Landkarte finden.
Warum glauben wir Europäer, dass der amerikanische Steuerzahler weiterhin bereit ist, zig Milliarden Euro für einen Krieg in Europa und für Sicherheitsgarantien für das zukünftige "industrielle Freiluftmuseum" Europa zu bezahlen, wenn das Land selbst gigantische Probleme hat?
Wir Europäer sollten uns darüber im Klaren sein, dass für die meisten Amerikaner Europa weit weg ist und daher die Probleme Europas für sie völlig irrelevant sind.
Die Wahl
Wenn US-Präsident Biden die Probleme im eigenen Land nicht in den Griff bekommt, wird Donald Trump die Wahl gewinnen.
Für Trump und viele Republikaner lautet die Devise "America first". Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass unter Trump nicht mehr Rüstungsgüter in zweistelliger Milliardenhöhe über den Atlantik verschifft werden.
Fakt ist: die USA brauchen weder die Nato noch Europa unbedingt. Das Land kann sich im Ernstfall problemlos selbst verteidigen und ernähren. Günstiges Gas und Öl gibt es dank Fracking genug.
In Europa ist die Situation eine ganz andere. Aber ob das die Mehrheit der Amerikaner tatsächlich interessiert, darf bezweifelt werden.
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Matthias Weik befasst sich seit über zwei Jahrzehnten mit dem Thema Finanzen und ist Experte für Exitstrategien. Er zählt seit Jahren zu den Bestseller-Autoren im Bereich Wirtschaft und Finanzen. Im März 2023 ist sein sechster Bestseller in Folge, "Die Abrechnung", erschienen.
Matthias Weik – hier auf X, Instagram und Facebook – bezeichnet sich selbst weder als Pessimist noch als Optimist, sondern als Realist.