Was das Attentat auf Donald Trump politisch für die USA und die Welt bedeutet
Kandidat nur leicht verletzt. Schütze und eine weitere Person getötet. Warum das Attentat Trumps Chancen auf Rückkehr ins Weiße Haus erhöht.
Bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania hat ein Mann Schüsse auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump abgefeuert. Während am Samstagnachmittag (Ortszeit) noch vorsichtig von lauten Geräuschen die Rede war, ist inzwischen klar: Es hat einen Mordanschlag auf den Präsidentschaftskandidaten gegeben. Das bestätigte jetzt auch die US-Bundespolizei FBI, die zunächst noch von einem "Zwischenfall" gesprochen hatte. Auch Telepolis hatte in der Nacht über den Anschlag berichtet.
Trump wurde dabei am Ohr verletzt, wie er selbst über seine Internetplattform Truth Social mitteilte. Ein Mann in Trumps Nähe wurde getötet, zwei weitere Besucher der Veranstaltung verletzt.
Der mutmaßliche Täter wurde von Sicherheitskräften getötet. Die US-Bundespolizei FBI stuft die Ereignisse als Mordanschlag auf Donald Trump ein, wie FBI-Agent Kevin Rojek bei einer Pressekonferenz in Butler mitteilte. George Bivens von der Polizei in Pennsylvania versicherte, es gebe "keinen Grund" zu befürchten, dass die Gefahr weiter bestehe.
Trump in Sicherheit gebracht und medizinisch untersucht
Die Schüsse waren kurz nach Beginn von Trumps Auftritt gefallen. Der republikanische Politiker wurde daraufhin von Beamten des Secret Service zu Boden und in Sicherheit gebracht, wie auf Bildern zu sehen ist.
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Nach Angaben von Steven Cheung, dem Kommunikationschef von Trumps Wahlkampfteam, wurde der Kandidat medizinisch untersucht und konnte das Krankenhaus später wieder verlassen. Inzwischen ist Trump in Newark im Bundesstaat New Jersey gelandet und verbringt die Nacht in seinem eigenen Golfclub.
Schütze identifiziert und "eliminiert"
Der Schütze wurde nach Polizeiangaben "eliminiert". Nach Angaben der Behörden handelt es sich bei dem Täter um einen 20-Jährigen aus Pennsylvania, wie die Sender NBC und CBS unter Berufung auf das FBI berichteten. Er habe die Schüsse von einer erhöhten Position außerhalb des Kundgebungsplatzes abgefeuert.
Die Polizei erklärte, es sei vorrangig, das Motiv des Täters zu ermitteln und zu klären, ob es weitere Beteiligte gegeben habe. Die Ermittlungen könnten Tage, Wochen oder Monate dauern. Nach dem Anschlag wurden auch in anderen Teilen des Landes die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt, etwa rund um den Trump Tower.
Parteitag der Republikaner zur Nominierung Trumps
Der Angriff ereignete sich kurz vor dem am Montag beginnenden Parteitag der Republikaner in Milwaukee, auf dem Trump offiziell zum Präsidentschaftskandidaten der Partei gekürt werden soll. Nach Angaben von Trumps Wahlkampfteam findet der Parteitag wie geplant statt. Trump freue sich darauf, "Sie alle in Milwaukee zu sehen". Der 78-Jährige wird voraussichtlich gegen Amtsinhaber Joe Biden ins Rennen um das Weiße Haus gehen.
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Standen Trumps Chancen schon vorher gut, kann er nach dem Attentat als unangefochtener Kandidat der Republikaner gelten. Niemand aus den eigenen Reihen wird es nach diesem Vorfall mehr wagen, die erneute Kandidatur des Ex-Präsidenten infrage zu stellen.
Biden angeschlagen, Kampagnen gegen Trump gescheitert
Auch gegenüber Amtsinhaber Joe Biden (81) geht Trump nach dem Vorfall gestärkt hervor. Biden ist durch die Debatte um seinen physischen und psychischen Gesundheitszustand ohnehin angeschlagen. Nach einem monatelangen Kopf-an-Kopf-Rennen haben sich die Umfragewerte zwischen den beiden Politikern zugunsten Trumps verschoben. Derzeit liegt der Republikaner im Durchschnitt gut zwei Prozentpunkte vorn.
Die Demokraten haben indes kaum mehr Möglichkeiten, gegen Trump vorzugehen. Selbst seine Verurteilung in einem Betrugsprozess vor einem New Yorker Gericht konnten sie nicht nutzen, um das Ruder herumzureißen. Damit haben sie nun keine Möglichkeiten mehr, wesentliche Kampagnen gegen den politischen Kontrahenten im Rennen um das Weiße Haus zu fahren.