Was sie während der Hitze-Ostern 2025 beachten sollten

Marcel Kunzmann
Eine ältere Frau hinter einem Ventilator

Wir geben Tipps, wie Sie gut durch die bevorstehenden ersten heißeren Tage des Jahres kommen

(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

Hohe Temperaturen bergen ernste Risiken für die Gesundheit. Frühzeitige Vorsorge schützt vor Überlastung des Körpers. Doch welche Maßnahmen helfen wirklich?

Wenn die Temperaturen das erste Mal im Jahr in die Höhe schnellen, ist Vorsicht geboten. Unser Körper, der noch nicht an die Hitze gewöhnt ist, kann schnell überfordert sein.

Erkenntnisse aus der Wissenschaft unterstreichen, dass frühe Hitzewellen im Vergleich zu jenen im August, oft schwerwiegendere gesundheitliche Folgen haben, da der Körper noch nicht akklimatisiert ist.

"Bei uns ist die erste Hitzewelle immer die gefährlichste. Kommt sie früh im Mai oder Juni, zieht das in der Regel deutlich höhere Komplikationen nach sich als Hitzewellen im August", erklärt der Internist Prof. Clemens Becker von der Uni Heidelberg.

Wir geben Ihnen deshalb an dieser Stelle einige Tipps, mit denen Sie gut durch die ersten heißeren Tage des Jahres kommen:

1. Vorsicht bei der Akklimatisierung

In der ersten Hitzephase des Jahres sollten Sie schattige Orte bevorzugen und Ihrem Körper Zeit zur Anpassung geben. Besonders an den ersten heißen Tagen lieber im Schatten bleiben oder sich in kühlen, verschatteten Räumen aufhalten.

Die gute Nachricht: Nach mehreren Tagen andauernder Hitze gewöhnt sich der Körper daran. Das merken Sie beispielsweise, wenn Sie nach einem längeren Urlaub in einem heißen Land zurückkehren und feststellen, dass sich Ihr Temperaturempfinden geändert hat. Dieser Gewöhnungseffekt hat jedoch Grenzen und benötigt Zeit.

2. Wohnung intelligent lüften

Um Ihre Wohnräume kühl zu halten, ist richtiges Lüften essenziell. Experten der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen empfehlen, in den kühlen Morgenstunden zu lüften und während des Tages Fenster geschlossen zu halten.

Nachts, wenn sich die Luft etwas abgekühlt hat, sollte für Durchzug gesorgt werden. Bei mehrstöckigen Gebäuden Fenster auf verschiedenen Etagen öffnen, um den Kamineffekt zu nutzen.

3. Sonnenschutz für Wohnung und Körper

Effektiver Sonnenschutz ist sowohl für die eigenen vier Wände als auch für die Haut wichtig. Verwenden Sie außenliegende Verschattungssysteme und dunkeln Sie die Fenster tagsüber ab.

Für den Körper ist Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 empfohlen. Kinder und empfindliche Hauttypen benötigen besondere Aufmerksamkeit beim Sonnenschutz.

4. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Ein adäquater Flüssigkeitshaushalt ist lebenswichtig. Trinken Sie mindestens 1,5 Liter am Tag, bei Hitze auch mehr, und warten Sie nicht, bis Durst einsetzt.

Lauwarme Getränke sind eiskalten vorzuziehen, da der Körper sonst zu Gegenmaßnahmen greift. Als ideale Getränke bei Hitze gelten Leitungswasser, Saftschorle oder ungesüßter Tee. Stark zuckerhaltige Getränke sollten Sie vermeiden.

5. Kleidung und Textilien anpassen

Tragen Sie helle, weite Kleidung und nutzen Sie leichte Nachtwäsche. Ein Sonnenhut und eine Sonnenbrille bieten zusätzlichen Schutz.

6. Körperliche Anstrengungen reduzieren

Vermeiden Sie intensive körperliche Aktivitäten und bevorzugen Sie klimatisierte Verkehrsmittel. Der Arbeiter-Samariter-Bund NRW rät dazu, besonders während der Mittagshitze körperliche Anstrengungen zu vermeiden oder in die Abendstunden zu verlegen.

7. Den Körper effektiv kühlen

Lauwarme Duschen und Fußbäder helfen, die Körpertemperatur zu regulieren. Zudem kann ein Ventilator für Erleichterung sorgen, sollte aber nicht direkt auf den Körper gerichtet sein.

Ebenfalls hilfreich: Kaltes Wasser über die Handgelenke laufen lassen oder einen kalten Waschlappen auf die Stirn legen.

8. Leichte, angepasste Ernährung

Wählen Sie leichte Speisen. Das Bayerische Verbraucherportal empfiehlt, schwer verdaulicht Koste zu meiden und stattdessen zu leichten Speisen wie saisonalem Obst und Gemüse zu greifen.

Salate und Gemüsepfannen sind gute Sattmacher während heißer Tage und liefern die nötigen Mineralien.

9. Interne Hitzequellen minimieren

Schalten Sie nicht benötigte Elektrogeräte aus und nutzen Sie Klimaanlagen moderat. Der Arbeiter-Sammariter-Bund weist darauf hin, dass auch im Standby-Modus Geräte Wärme abgeben können.

10. Warnungen ernst nehmen

Achten Sie auf Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes und beachten Sie die zwei Warnstufen "Starke Wärmebelastung" und "Extreme Wärmebelastung".

Über Warnapps oder die Warnwetter-App können Sie sich automatisch benachrichten lassen.

Unterstützende Beratungsangebote

Informieren Sie sich! Städte und Kommunen bieten häufig sogenannte Hitzetelefone an, die weitere Ratschläge geben können. Zudem haben die Gemeinden und Gesundheitsämter inzwischen Handreichungen und Flyer mit wichtigen Tipps parat.

Auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bietet weitergehende Informationen für Hitze- und Dürreperioden an.

Denn: Prävention ist besonders zu Beginn der heißen Jahreszeit entscheidend.

Mit diesen Tipps und der richtigen Vorbereitung können Sie sich und Ihre Angehörigen schützen und kommen gut gerüstet durch die ersten Hitzetage des Jahres.