Weißes Haus: Schon wieder alternative Fakten und unglaubwürdige Medien

Seite 2: Bislang fehlen Beweise, Trump dürfte seine "Erkenntnis" von Breitbart bezogen haben

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Dem Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses liegen bislang keine Beweise für das von Trump behauptete Abhören vor, auch das FBI wies dies zurück und forderte das Vorlegen von Beweisen. Der Ausschuss geht den Vorwürfen weiter nach. Der Vorsitzende Devin Nunes, ein republikanischer Abgeordneter, erklärte, es seien Anfragen an einige Behörden geschickt worden, um dem am 20. März bei einer Anhörung nachzugehen. Er habe aber auch noch keine Beweise gesehen. Die Senatoren Lindsey Graham, ein Republikaner, und Sheldon Whitehouse, ein Demokrat, forderten in einem gemeinsamen Brief das FBI und das Justizministerium auf, Anordnungen und richterliche Genehmigungen zum Abhören von Trump vorzulegen.

Trumps Sprecher Sean Spicer eierte weiter herum. So sagte er am vergangenen Mittwoch: "Nichts hat sich verändert. Es ist keine Frage eines neuen Beweises oder eines geringeren Beweises oder was auch immer. Die Antwort ist dieselbe, nämlich dass man über das besorgt ist, was bei der Wahl 2016 geschehen ist."

Vermutlich hat Trump seine Erkenntnisse von Breitbart.com, dem von seinem Chefstrategen einst betreuten Medium von rechtsaußen, vertraut der Präsident offenbar noch immer stärker als den Fake-News-Mainstreammedien. Am 3. März, also einen Tag vor Trumps Erkenntnissen, hieß es dort, Radiomoderator Mark Levin habe belegt, wie die Obama-Regierung Trumps Wahlkampagne schaden wollte. Hier ist auch die Rede von Berichten der New York Times (siehe oben) und der Washington Post, vor allem aber dürfte es um folgenden Punkt mit Bezug auf einen Artikel in der NYT gehen, in dem berichtet wurde, dass das FBI bislang keine Beweise für direkte Verbindungen Trumps zur russischen Regierung gefunden habe. Weder von FISA-Genehmigungen noch vom Trump Tower ist hier explizit die Rede. Man habe finanzielle Transaktionen untersucht, dabei seien von zwei Servern der russischen Alfa Bank im Frühjahr 2016 zahlreiche "Look-up-Messages" an einen Server der Trump-Organisation gegangen, dabei könne es auch Spam oder Werbe-Emails gegangen sein. Wenn man nur Breitbart liest, dem verlinkten Artikel und den dort verlinkten Artikeln nicht nachgeht, kann man möglicherweise wie Trump auf eine Fake News reinfallen:

4. October: FISA request. The Obama administration submits a new, narrow request to the FISA court, now focused on a computer server in Trump Tower suspected of links to Russian banks. No evidence is found — but the wiretaps continue, ostensibly for national security reasons, Andrew McCarthy at National Review later notes. The Obama administration is now monitoring an opposing presidential campaign using the high-tech surveillance powers of the federal intelligence services.

Breitbart