Weitere Erdbeben in türkisch-syrischer Grenzregion: Menschen trauen sich nicht mehr in Häuser
Bisher sechs Tote bei neuen Beben. Mindestens 47.000 starben nach offiziellen Zahlen infolge des Bebens vor zwei Wochen. Faeser und Baerbock in der Türkei.
Während die Zahl der Todesopfer des schweren Erdbebens vor zwei Wochen in der Südosttürkei und Nordsyriens inzwischen mit 47.000 angegeben wird – davon mehr als 40.000 in der Türkei –, hat es am Montagabend weitere Beben gegeben. Nach Angaben der staatlichen türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad erschütterten die Beben im Abstand von drei Minuten die Provinz Hatay mit Stärken von 6,4 und 5,8. Weitere Gebäude stürzten ein. Bisher wurden sechs weitere Todesopfer registriert. 294 Menschen seien verletzt worden, davon 18 schwer, teilte Afad am Dienstag mit.
Die neuen Beben waren nach Berichten verschiedener Medien und Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR auch in umliegenden Provinzen und in Teilen Syriens zu spüren. "Viele Menschen haben ihre Häuser verlassen und ziehen durch die Straßen in Angst, dass weitere folgen werden", darunter auch in der syrischen Hauptstadt Damaskus, schrieb die UNHCR-Sprecherin für die Region, Rula Amin, auf Twitter. Nach Angaben der syrischen "Weißhelme" wurden am Montagabend mehr als 130 Menschen verletzt, während mehrere schon beschädigte Häuser einstürzten.
Hilfsgüter aus 18 EU-Staaten
Die Türkei betreffend hat auch die deutsche Bundesregierung nun akute Hilfe und anhaltende Unterstützung beim Wiederaufbau zugesagt. "Unser Mitgefühl erschöpft sich nicht in Worten und es wird auch nicht nachlassen, wenn die Katastrophe und ihre Folgen in den Nachrichten von anderen Schlagzeilen verdrängt werden", versprach Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Dienstag zu einem gemeinsamen Besuch mit Innenministerin Nancy Faeser (SPD) im Südosten der Türkei.
Nachdem die Bundeswehr mit 20 Flügen mehr als 340 Tonnen Hilfsmaterial in die Türkei gebracht habe, transportiere die Luftwaffe an diesem Dienstag erneut 13 Tonnen Hilfsgüter. Darunter seien 100 Zelte, 400 Feldbetten und mehr als 1000 Schlafsäcke, hieß es von Seiten der Ministerinnen. Insgesamt stellen 18 EU-Mitgliedstaaten Hilfsgüter bereit - wie etwa Zelte, Heizgeräte, Generatoren, Möbel, medizinische Ausrüstung, Hygieneartikel, Lebensmittel und warme Kleidung.