Wie die EU an Schulen in Griechenland Schwurbelei mitfinanziert
Seite 2: EU-Fördergelder für eine frauenfeindliche Sekte
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Am 10. Juli 2021 erhielt die Gesellschaft über das operationelle Programm "Entwicklung der Humanressourcen" des Arbeitsministeriums aus dem Regionalfonds 107.971,88 Euro. Damit wurden 33 Arbeitslose von der Gesellschaft für die Paarberatung in der Stadtgemeinde Piräus eingestellt.
Zwanzig Tage später gab es von der gleichen Behörde des Arbeitsministeriums erneut den Zuschlag über 49.078,13 Euro für die Einstellung von fünfzehn Paarberatern in der Stadtgemeinde Glyfada.
Die beiden Programme hatten den Titel, "Gesundheit, Prävention für die Geburt gesunder Kinder – mit Personalaufbau".
Feminismus als Feindbild
Aus den Videos der Gesellschaft geht hervor, dass die soziale Rolle der Frau für die allein über die Mutterschaft als Reproduktionsmaschine definiert ist. In den Videos wird unter anderem die Ansicht vertreten, dass das Leben eines Kindes bereits in dem Moment beginnen würde, in dem eine Frau an eine Schwangerschaft denkt.
Es gibt Aussagen wie:
• "Die DNA des Kindes hängt von der Qualität der Liebe des Paares ab."
• "Die Mutter gibt neben ihrem Blut auch ihre Gedanken, die geistige Nahrung, an den Fötus weiter."
• "Homosexualität entsteht durch die Nichtakzeptanz des Geschlechts durch die Mutter, die wollte, dass ihr Kind ein anderes Geschlecht hat."
• "Eine schwangere Amerikanerin bewunderte griechische Statuen im Museum und brachte eine Tochter zur Welt, die bei Schönheitswettbewerben gewann."
• "Die Farbe der Kleidung, die eine Schwangere trägt, bestimmt die Fähigkeiten des Kindes."
Die hochumstrittene Theorie von Masaru Emoto, dass Wasser ein Gedächtnis besäße, kommt wissenschaftliche verbrämt ebenso zur Sprache wie anthroposophische Thesen. Mithilfe der Theorie von Emoto wird den Schulkindern nahegelegt, dass sie lieber Mozart als Heavy Metal hören sollten. Letzteres würde die Wassermoleküle im Körper schädigen, heißt es. Schwangeren wird in dem Material zudem empfohlen, sich von "Fehlerhaften", also behinderten Mitmenschen fernzuhalten.
In den Videos lernen Schulkinder, dass, "wenn sich das Paar zum Zeitpunkt der Empfängnis in einem höheren mentalen Zustand befindet, dies eine Erfahrung (sei), die das Kind sein ganzes Leben lang trägt". Begründet wird dies mit Beispielen der griechischen Mythologie.
Die zahlreichen Verweise auf die griechische Mythologie und die Übernahme von vorchristlichen Lehren als "Wissenschaft" können ein Grund dafür sein, dass selbst die griechische Amtskirche die Gesellschaft unter der Nummer 299 in ihr Sektenregister aufgenommen hat.
Letzteres dürfte für Bildungsministerin Kerameos besonders peinlich sein. Denn sie betont stets, dass sie die Lehre der orthodoxen Kirche repräsentieren und schützen will.