Wie die USA Arisierung und Holocaust lange verdrängten

Seite 2: OSS/Dulles: Ein "wildes, von jüdischen Ängsten inspiriertes Gerücht"

Aber OSS, State Department und Leitmedien würgten Informationen und Proteste ab. Dulles hielt Berichte über die Judenvernichtung in Bern zurück. Er kabelte nach Washington: Das ist "ein wildes, von jüdischen Ängsten inspiriertes Gerücht". (Holocaust – Der Whistleblower gegen die Nazis, Der Spiegel 27.7.2017)

Finanzminister Morgenthau wies in seinem Bericht an den Präsidenten darauf hin: Wenn es keine Gegenmaßnahmen gibt, "wird diese Regierung für alle Zeiten eine Mitverantwortung für diese Vernichtung tragen". Aber das State Department agierte als Judenhetzer: "Dieser Jude Morgenthau." (Greiner: Die Morgenthau-Legende, S. 134f.)

Das State Department verbot die Weiterleitung von Informationen an die Öffentlichkeit. Der Jüdische Weltkongress, der sich der US-Führung zurechnete, stoppte seine Proteste.

Die US-Visaabteilungen in Italien, Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Spanien und Portugal stellten möglichst wenig Einreisegenehmigungen aus, insgesamt einige Tausend, nur an wenige reiche und prominente Juden.

Juden vor dem Transport nach Auschwitz schützen? Nein!

Der Jüdische Weltkongress forderte dann aber 1944 und 1945 wiederholt: Die Eisenbahnlinien von Budapest nach Auschwitz müssen bombardiert werden, um den Abtransport der ungarischen Juden zu verhindern!

Aber der stellvertretende Kriegsminister, Wall Street-Anwalt McCloy, lehnte ab: Dies sei keine Frage der nationalen Sicherheit! Die US-Militärführung behauptete: Wir haben keine Kapazitäten frei! Freilich hatte die Air Force viele Kapazitäten frei, um die Bevölkerungen in den dicht besiedelten Zentren deutscher Städte zu bombardieren und zu töten. (Greiner: Die Morgenthau-Legende, S. 143ff.)

USA: Keine Rückgabe arisierter Unternehmen!

Für die Nachkriegsplanung legte die US-Regierung fest: Keine Rückgabe arisierten Eigentums! Die Rückgabe würde "erhebliche soziale Spannungen in Deutschland auslösen", hieß es im Memorandum des Executive Committee on Economic Foreign Policy vom Juli 1944. (Greiner: Die Morgenthau-Legende, S. 165) Beim Nürnberger Kriegsverbrecher-Tribunal nach dem Krieg wurde die Arisierung ganz ausgespart, sogar in den wenigen Verfahren gegen Unternehmer wie Flick und Krupp und gegen Manager der IG Farben.

Bis heute wurde arisiertes Unternehmens-Eigentum nicht zurückgegeben, bestenfalls mit geringen Summen "entschädigt" (Das Erbe der Väter. Wie der Otto Wolff-Konzern arisch wurde, WDR die story 18.4.2005) – nur bei Kunstgegenständen und Häusern wird bis heute mit einzelnen Rückgaben aufwendig und öffentlichkeitswirksam herumgehampelt. Im Jahre 2000 kam immerhin die Entschädigung der noch lebenden ehemaligen Zwangsarbeiter hinzu – aber keine Rückgabe von Unternehmen. Die jüdische Lobby trug und trägt das mit, ebenso der Staat Israel. US-Kapital-Praxis: Arisierung war und bleibt rechtens. Der stärkere Kapitalist gewinnt, auch wenn er ein Verbrecher ist.

Antisemiten verwandeln sich in Prosemiten

Nach dem 2. Weltkrieg werden die US-Akteure im Laufe eines Jahrzehnts den vorher geförderten, genutzten, geduldeten Antisemitismus schrittweise, vorsichtig, scheinbar unmerklich in ihr Gegenteil inszenieren. Die führenden Antisemiten verwandelten sich in die führenden Pro-Semiten.

Allerdings übersieht der US-Prosemitismus den Palästinenser-Hass in Israel – der darf im "jüdischen Staat" Israel regierungsamtlich exekutiert und im US-geführten sonstigen Westen heuchlerisch, aber praktisch umso nachhaltiger unterstützt werden.