Wie man Falschmeldungen über das Corona-Virus erkennt
Seite 2: Arbeitsweise des PEI
Wichtig ist festzuhalten, dass das PEI zwar erst einmal alle Meldungen im Zusammenhang mit Impfungen erfasst.
Einerseits sind Ärztinnen und Ärzte "gesetzlich verpflichtet, Impfkomplikationen, d. h. gesundheitliche Beschwerden, die über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehen und nicht evident auf andere Ursachen zurückzuführen sind, namentlich dem zuständigen Gesundheitsamt zu melden", wie es in dessen Sicherheitsbericht heißt. Die Gesundheitsämter leiten sie dann pseudonymisiert an das Bundesinstitut weiter.
Anderseits können alle Bürgerinnen und Bürger selbst – wenn nötig, dann auch für Dritte – auf einer eigens dafür eingerichteten Internetseite Verdachtsmeldungen abgeben: nebenwirkungen.bund.de.
Dabei muss man natürlich zwei Dinge berücksichtigen: Erstens entstehen manche Reaktionen nicht durch den Impfstoff, sondern dadurch, dass die Impfung als unangenehm erlebt wird, Stichwort Nocebo-Effekt. Das hat nach 300 Millionen Impfungen auch eine große US-amerikanische Studie gezeigt.
Zweitens kann es ohne Impfungen zu bestimmten Symptomen und Erkrankungen kommen. Bei vielen Millionen Impfungen in einem Land vielen Millionen Menschen wird man also negative Reaktionen feststellen können, die zwar zeitlich, nicht aber ursächlich mit den Impfungen zusammenhängen – schlicht darum, weil Menschen nun einmal krank werden.
Belastbar im Sinne von Impfnebenwirkungen werden die Daten erst dann, wenn man die gemeldeten Vorfälle mit dem "normalen" Gesundheitsgeschehen vergleicht. Und dreimal darf man raten, wer das macht: Genau, das PEI!
Auf Grundlage dieser Erhebungen veröffentlicht das Institut in regelmäßigen Abständen Sicherheitsberichte, zurzeit bis zum 31. März 2022. Dort finden sich auch Meldungen zu Verdachtsfällen bei Nebenwirkungen von Kindern, zum Risiko der Herzmuskelentzündungen nach Covid-Impfungen und noch viel mehr. Dort ist auch dokumentiert, wie die Verwendung bestimmter Impfstoffe ausgestellt wurde, wenn es einen Verdacht zu schweren Nebenwirkungen gab.
Diejenigen, die der Arbeit des PEI misstrauen, sollten einmal konkreter formulieren, was das Institut noch alles tun sollte. Dabei ist allen Beteiligten klar, dass Ärzte und Gesundheitsamtsmitarbeiter auch nur Menschen sind, mit begrenzter Zeit und Mitteln, die auch einmal Fehler machen. Nothing is perfect!