Wie sicher sind die zugelassenen Covid-19-Impfstoffe?

Seite 2: Übersicht über die Meldeergebnisse

Das PEI fasst in seinem zehnten Sicherheitsbericht die Meldungen über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen zusammen, die es seit Beginn der Impfkampagne vom 27.12.2020 bis zum 30.4.2021 aus Deutschland erhalten hat.5

Es wird über 49.961 aus Deutschland gemeldete Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung mit den oben genannten Impfstoffen zum Schutz vor Covid-19 in dem genannten Zeitraum berichtet.

Bis zum 29.04.2021 wurden laut Angaben des Robert Koch-Instituts 28.774.580 Impfungen durchgeführt, davon 21.329.667 Impfungen mit Comirnaty, 1.667.261 Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff Moderna, 5.775.546 Impfungen mit Vaxzevria und 2.106 Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff Janssen.

20.160 Verdachtsfälle wurden zur Impfung mit Comirnaty gemeldet, 3.073 Verdachtsfälle zu dem Covid-19-Impfstoff Moderna, 26.206 Verdachtsfälle zu Vaxzevria und drei Meldungen zu dem Covid-19-Impfstoff Janssen. In 519 gemeldeten Verdachtsfällen wurde der Covid-19-Impfstoff nicht spezifiziert. Die Melderate betrug für alle Impfstoffe zusammen 1,7 pro 1.000 Impfdosen, für Meldungen über schwerwiegende Reaktionen 0,2 pro 1.000 Impfdosen insgesamt.

In meiner folgenden Darstellung werde ich nur die Verdachtsfälle von schwerwiegenden Reaktionen nach der Impfung, auch schwere unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) genannt, näher betrachten. Das sind Impfkomplikationen, die mit einer langfristigen erheblichen Beeinträchtigung der Gesundheit einhergehen und zu einer Krankenhauseinweisung oder zum Tode führen können.

Nicht dazu gehören die typischen nach einer Impfung auftretenden Symptome wie Rötung, Schwellungen und Schmerzen an der Impfstelle und auch Allgemeinreaktionen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Unwohlsein, die häufig bis sehr häufig zu beobachten sind und auch die große Mehrzahl der oben gemeldeten Verdachtsfälle ausmachen. Diese Reaktionen sind Ausdruck der erwünschten Auseinandersetzung des Immunsystems des Körpers mit dem Impfstoff und klingen in der Regel nach wenigen Tagen komplett ab (siehe auch "Was die Analyse von sehr seltenen, aber schwerwiegenden Impffolgen so schwer macht").

Thrombosen mit Thrombozytopenie-Syndrom (TTS) sehr selten

Ein neues Syndrom, das durch venöse und/oder arterielle Thrombosen in Kombination mit einer Thrombozytopenie (Mangel an Blutplättchen) (Thrombosen mit Thrombozytopenie, TTS) charakterisiert ist und das mit Blutungen einhergehen kann, wird sehr selten als schwerwiegende Nebenwirkung des Covid-19-Impfstoffs Vaxzevria beobachtet, schreiben die Autoren des Sicherheitsberichts.

Dabei treten die Thrombosen oftmals an ungewöhnlichen Körperstellen wie beispielsweise Hirnvenen oder im Bereich der Pfortader-, der Leber- oder der Mesenterialvenen auf. Andere Fälle imponieren durch tiefe Beinvenenthrombosen, Lungenembolien und akute arterielle Thrombosen, die zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen.

Bei mehreren der betroffenen Patientinnen und Patienten wurden hohe Konzentrationen von Antikörpern gegen Plättchenfaktor 4 (PF4) sowie eine starke Aktivierung von Thrombozyten in entsprechenden Tests nachgewiesen. Dieses Muster ähnelt einem bekannten Krankheitsbild, der "atypischen" oder "autoimmunen" Heparin-induzierten Thrombozytopenie (aHIT).

Die meisten bisher berichteten TTS-Fälle traten innerhalb von drei Wochen nach Impfung auf. Nach bisherigen internationalen Daten sind am häufigsten Frauen unter 60 Jahren betroffen. Bislang konnten keine spezifischen Risikofaktoren für die Entstehung von TTS identifiziert werden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.