Wie weit ist der Weg vom Christen zum Coronaleugner?
- Wie weit ist der Weg vom Christen zum Coronaleugner?
- Was finden Christen bei Coronaleugnern oder "Querdenkern"?
- Was finden Coronaleugner an Christen?
- "Wie weit ist der Weg zum Christen zum Coronaleugner?"– Bibliografie, Quellen und Sekundärliteratur
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Christen scheinen nicht nur Gemeinsamkeiten mit der politischen Rechten zu haben, sondern auch mit Coronaleugnern. Gibt es diese Schnittmengen tatsächlich – und wenn ja, welche?
Ein landeskirchlicher Pfarrer wurde Anfang März mit sofortiger Wirkung von seinem Amt entbunden: Martin Michaelis, der Vorsitzende der Pfarrergesamtvertretung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), hatte am 5. Dezember bei Protesten gegen staatliche Coronamaßnahmen im thüringischen Sonneberg eine Andacht gehalten.
Ein ungeimpfter Kollege, Alexander Titz aus Bayern, "warf der Landeskirche vor, mit ihrer Werbung für die staatliche Impfkampagne 'die Diskriminierung, Ausgrenzung und Schikanen' gegen Ungeimpfte zu unterstützen.
Die Corona-Beschränkungen empfinde er 'als einen Kreuzzug gegen Ungeimpfte' und sehe sich in seiner Meinungsfreiheit beschnitten. Das erinnert Titz 'an absolutistische und autoritäre Regime'."
Natürlich bekam er sofort Gegenwind, und zwar von Politik und Kirche.
Die Evangelische Kirchengemeinde Werl (Nordrhein-Westfalen) hat ihren Pfarrer freigestellt, weil er nicht gegen Corona geimpft ist.
Aus der Landeskirche drei Beispiele und eine Linie.
In vielen Freikirchen und religiösen Gemeinschaften ist es anders.
Wir schließen niemand aus" ist eine Art Aktionsbündnis für freie Teilnahme an realen, nicht digitalen, Gottesdiensten. Auf der Website heißt es Mitte Oktober 2021 (laut URL):
Aus (...) theologischen und gewissensbedingten Gründen und in völliger Übereinstimmung mit Art 4 GG werden wir unter keinen Umständen akzeptieren, dass ein G-2-Status (geimpft, genesen) oder ein G-3-Status (geimpft, genesen, getestet) zur Bedingung für die Teilnahme an unseren Gottesdiensten gemacht wird. (…) Die unterzeichnenden Gemeinden versprechen hiermit, ihren realen Gottesdienst für alle Menschen offenzuhalten – und dafür weder eine Impfpflicht noch eine Testpflicht einzuführen. Das Motiv dieser Entscheidung ist nicht Auflehnung gegenüber der Obrigkeit, sondern allein der Gehorsam gegenüber dem Gebot unseres Herrn (Apg 5,29). Wir sind fest davon überzeugt, mit dieser Entscheidung zugleich einen heilsamen Dienst an unserer Gesellschaft zu leisten.
Aktion "Wir schließen niemanden aus"
FeG ist die Abkürzung für Freie evangelische Gemeinde. Das ist der Eigenname einer evangelikalen Freikirche mit bundesweit 500 Ortsgemeinden mit insgesamt etwas über 43.000 Mitgliedern, Stand 2019.
Der Bund ist kongregationalistisch organisiert, das heißt: Die einzelnen Ortsgemeinden sind relativ selbstständig.
Einer der 30 Teilnehmer am Aktionsbündnis "Wir schließen niemand aus" ist die FeG Hamm. Aber die FeG Haiger in Mittelhessen hat Ende November 2021 eine Impfaktion gegen das Coronavirus veranstaltet, die alle Erwartungen übertroffen habe.
Kurz: Das Bild ist bunt, aber es gibt Schnittmengen.