Zehn Vorschläge zur Abschaffung des deutschen Pazifismus
Seite 2: (3) Kino für das "heilige Deutschland"
- Zehn Vorschläge zur Abschaffung des deutschen Pazifismus
- (3) Kino für das "heilige Deutschland"
- (5) Sinnvolle Wikipedia-Beiträge gewährleisten
- (8) Staatsbischöfe zur Assistenz anhalten
- Auf einer Seite lesen
Nun braucht man für ein neues staatliches Selbstbewusstsein und die weltpolitische Mission auch eine passende neue öffentliche Kultur. Diese ewig lange Kette masochistischer Filmproduktionen, in denen das nationale Gedächtnis depressiv verunstaltet und die Kunst obendrein durch Moralismus ganz verunmöglicht wird, ist ja bereits als Fehler erkannt worden. Versuche, dieses effekthascherische Kultursortiment mit neuen Akzenten (etwa den angeblich neuen Forschungsergebnissen zu Mentalitäten und Verhaltensweisen von Wehrmachtsangehörigen bei den Raumerweiterungskämpfen im Osten) fortzuschreiben, verdienen selbstredend keine öffentliche Förderung. Die Franzosen machen es uns vor (in ihren Schulen soll schon seit einigen Jahren mehr von den Helden und nicht mehr so viel von den Opfern der nationalen Geschichte vermittelt werden).
Beim Phänomen der Nazis wissen wir längst, dass alle kollektiven Betrachtungsweisen in die Irre führen. Wir brauchen zunächst Filmproduktionen, die das tragische Psychogramm des Führers Adolf Hitlers und anderer Größen menschlich vermitteln. Das ist unterhaltsamer und führt auch zu einem besseren Geschichtsverständnis. Danach sollte man Helden auf die Leinwand bringen, die sich den psychiatrisch Verirrten entgegengestellt haben und dennoch als standhafte Männer eine militärische Stärke der eigenen Nation ohne Abstriche zu schätzen wussten. In einem entsprechenden Drehbuch könnte man die ganze Dramaturgie zum Beispiel auf einen Satz zuspitzen, der dem Widerstandsoffizier Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg zugeschrieben wird: "Es lebe das heilige Deutschland!"
Wenn wir zu einer solchen Grundmelodie zurückfinden, wäre die Zeit reif, im Kino endlich einmal zu erzählen, wie viel Gutes Deutsche überall auf dem Globus gewirkt haben. Das ist ja all die Jahre gar nicht thematisiert worden.
(4) Bekenntnis zum deutschen Kaiserreich
Wir sollten überhaupt endlich zur Kenntnis nehmen, dass Deutschland auch schon vor den Wirrnissen der Nazis eine Geschichte hatte. Mutige Politiker könnten sich z.B. wieder zum Preußentum bekennen. Wer schenkt denn heute den Schauermärchen noch Glauben, denen zufolge das preußische Militär einst auf öffentlichen Plätzen – vor aller Leute Augen – unwillige Soldaten von den eigenen Kameraden zu Tode zerfetzen ließ. Aufgeklärtheit, Staatsbürgersinn, Tugend und unparteiische Gerechtigkeit, so lehrt es uns die preußische Geschichte, kann mit einer Hochschätzung des Militärs sehr wohl verbunden werden.
Vor allem das Kaiserreich, der große Aufbruch zum einigen Vaterland, ist viel zu lange vernachlässigt worden. Ein interessegeleitetes Engagement in anderen Erdteilen wurde im Deutschen Kaiserreich spätestens seit 1885 von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen. Nur von Außenseitern, die hier polemisch das Wort "Imperialismus" ins Spiel brachten, wurde die Frage gestellt: "Was treiben wir Deutschen in Afrika?" (Demokratisches Liederbuch, Stuttgart 1898). Der protestantische Pfarrer und Wirtschaftsliberale Friedrich Naumann (1860–1919) schrieb 1897 in seinem "National-sozialen Katechismus": "Was ist das Nationale? Es ist der Trieb des deutschen Volkes, seinen Einfluss auf der Erdkugel auszudehnen. Kann man den Einfluss aller Kulturvölker nicht gemeinsam ausdehnen? Nein, denn dazu ist der Absatzmarkt für diese Völker nicht groß genug. Hat die Sozialreform in Deutschland gute Aussichten? Ja, sobald sie in Zusammenhang mit der Machterweiterung des deutschen Volkes betrieben wird."
In der deutschen Sozialdemokratie gab es einen nennenswerten Flügel, der die Kolonialpolitik des Deutschen Reiches im Grundansatz teilte, nur legte man hier etwas mehr Wert auf die humanitäre und kulturmissionarische Begleitmusik des entsprechenden Engagements. Der SPD-Politiker Gustav Noske (1868-1947), ein wahrer Patriot aus diesen Kreisen, sorgte dann dafür, dass die Militärs bei der Gründung der ersten deutschen Republik die unpatriotischen Internationalisten ausschalten konnten. Solche Köpfe wussten noch, dass technologische Überlegenheit von Zivilisation zeugt und die Pflicht mit sich bringt, das Unzivilisierte zu zivilisieren (was freilich nicht immer nach den ästhetischen Geschmacksvorgaben der Schöngeister vonstattengehen kann). In jeder größeren Stadt sind Straßen nach deutschen Kolonialhelden benannt, und Friedrich Naumann ist Namensgeber einer bekannten Stiftung. Hier gilt es – angesichts einzelner Nörgler (z.B. Götz Aly) und Umbenennungsinitiativen – nationales Kulturgut zu schützen.
Ja, wir sollten mutig noch weitergehen. Das Entwicklungshilfeministerium und seine herkömmlichen Angebote zur Öffentlichkeitsarbeit sind noch immer infiziert von altchristlichen oder humanistisch-linken Träumereien. Hier ist eine tiefgreifende Strukturreform erforderlich, die klarstellt, dass es auch in diesem Ressort selbstredend nur um eine Beförderung deutscher Interessen gehen kann. Der jeweils amtierende Minister – am besten männlich – könnte zudem eine Verbindung zur militärisch gestützten Außenpolitik herstellen, indem er bei Auslandsreisen demonstrativ auf Bekleidungsstücke der Bundeswehr zurückgreift (eine Mütze würde vielleicht genügen, besser aber wäre ein kompletter Kampfanzug).
Ohne die außenpolitischen Prinzipien von Geistesgrößen wie Naumann oder Noske kann man ein bedeutsames Land wie Deutschland nicht regieren. Das wird am Ende – unter grüner und sozialdemokratischer Assistenz – auch "Die Linke" einsehen müssen. Immerhin findet man dort genug Regierungswillige, und denen ist ja nun unbedingt an einer Regierungsfähigkeit der eigenen Partei gelegen. Man fragt sich, warum die anderen, die aus der Geschichte einfach nicht lernen wollen, überhaupt Politik machen.