Zwei Wege zum Mars: China und SpaceX setzen auf unterschiedliche Methoden

Symbolbild zu Mars und Raumfahrt

Bild: Alones, Shutterstock.com

Missionen streben Reise zum Mars an. Ziele sind unterschiedlich. Hier die Details.

Im Wettlauf zum Mars präsentiert die staatliche chinesische Raumfahrt und das US-amerikanische Raumfahrtunternehmen SpaceX unterschiedliche Herangehensweisen und Zeitpläne für ihre ambitionierten Missionen. Während die China National Space Administration (CNSA) den Transport von Gesteinsproben zur Erde plant, setzt SpaceX auf die Kolonisierung des Roten Planeten. Über die chinesische Mars-Mission hatte Telepolis unlängst bereits berichtet.

Chinas Mission: Tianwen-3 im Detail

Die chinesische Raumfahrtbehörde CNSA verfolgt mit der für 2028 bis 2031 geplanten Tianwen-3-Mission das Ziel, 500 Gramm Gesteinsproben vom Mars zur Erde zurückzubringen und nach Lebenszeichen zu suchen.

Die Mission soll in zwei Phasen erfolgen: Der Landeteil, der auch als Probennehmer dient, und der Rückkehrteil werden separat zum Mars geschickt, erklärte Liu Jizhong, Direktor des Lunar Exploration and Space Program Center der CNSA, auf der zweiten Internationalen Konferenz für Tiefraumforschung in Anhui am 5. September.

Die Herausforderungen bestehen in der Probenentnahme auf der Marsoberfläche, dem Start vom Mars, dem Rendezvous im Marsorbit und dem Schutz des Planeten. Diese Mission soll zwei Jahre früher starten als ursprünglich geplant, berichteten Medien wie die South China Morning Post.

SpaceX-Vision: Kolonisierung und Selbstversorgung

Im Gegensatz dazu hat SpaceX-CEO Elon Musk in einem X-Post vom 7. September angekündigt, bereits im Jahr 2026 ein unbemanntes Raumschiff zum Mars zu senden.

Sollten die Landungen erfolgreich sein, sind für das Jahr 2028 bemannte Flüge vorgesehen. Musk strebt die Errichtung einer selbstversorgenden Stadt auf dem Mars innerhalb von etwa 20 Jahren an.

Die Kosten für den Transport von Nutzfracht müssen von einer Milliarde US-Dollar pro Tonne auf 100.000 US-Dollar pro Tonne gesenkt werden, um dieses Ziel zu erreichen.

Technologische Grundlagen und Herausforderungen

China setzt auf seine bewährte Rakete Long March-5, die bereits 2020 den 240 Kilogramm schweren Mars-Rover Zhurong ins All gebracht hat. Die Rakete, auch "Fat Five" genannt, verfügt über eine Kombination aus acht YF-100- und zwei YF-77-Motoren.

Im Vergleich dazu verwendet SpaceX die neuere und wiederverwendbare Super-Heavy-Rakete mit einer maximalen Schubkraft von 74.400 kN, die 150 Tonnen in die niedrige Erdumlaufbahn und 100 Tonnen in die geostationäre Transferbahn befördern kann.

NASA weit abgeschlagen

Während die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit Verzögerungen und Budgetüberschreitungen zu kämpfen hat, nimmt Chinas Mars-Mission Tianwen-3 mit einem geplanten Starttermin im Jahr 2028 an Fahrt auf, hatte Telepolis dieser Tage bereits berichtet.

Damit hat China den Zeitplan für seine ambitionierte Mars-Mission um zwei Jahre vorgezogen und setzt die USA unter Druck, deren eigene Mars-Missionen derzeit in der Schwebe sind.

Liu Jizhong, der Chefdesigner von Chinas Mars-Mission, verkündete unlängst, dass das Ziel sei, etwa 600 Gramm Marsgestein zurück zur Erde zu bringen.

Diese Ankündigung zeigt das wachsende Selbstvertrauen Chinas in seine technologischen Fähigkeiten für diese komplexe Operation, so Namrata Goswami, eine Raumfahrtexpertin an der Arizona State University in den USA.