Zwischen China, USA und Brics: Diese Staaten sind die Gewinner der neuen Weltordnung
- Zwischen China, USA und Brics: Diese Staaten sind die Gewinner der neuen Weltordnung
- Bewegung im südasiatischen Raum
- China übernimmt Terrain von den USA
- Die Schlüsselrolle Südafrikas
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Die Brics haben das geopolitische Gleichgewicht der Kräfte verändert. Die Welt aber werden sie allein nicht ändern können. Eine Einschätzung aus dem Globalen Süden.
Das westliche Narrativ definiert die Brics-Staatengruppe als eine disparate, heterogene und asymmetrische Gruppe von Ländern, die von China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, bis zu Südafrika, einem wirtschaftlich unbedeutenden Außenseiter, aber der am weitesten entwickelten Volkswirtschaft Afrikas, reicht.
Für die USA stellen die Brics keine Gefahr dar. Russland und China haben gute Gründe, die Zahl der Mitglieder zu erhöhen, aber dieses Interesse hegen vielleicht nicht die anderen Teilnehmer.
Russlands Krieg in der Ukraine, die damit verbundenen Sanktionen, die Verschiebung der globalen Machtverhältnisse, die Vormachtstellung des US-Dollars im globalen Finanz-, Handels- und Kreditwesen und der technologische Wettbewerb mit China lassen Moskau und Peking glauben, durch eine Erweiterung der Mitgliedschaft die Sanktionen besser umgehen zu können.
Dies sind nur einige der Gründe, die viele zu der Annahme veranlassen, dass es beim jüngsten Brics-Gipfel um mehr ging als um die Abkehr einiger Entwicklungs- und Schwellenländer vom Westen. Es ging um die Bekräftigung ihres wachsenden Selbstbewusstseins.
Am 24. August, einem wichtigen Datum für die Brics und für die neuen Mitglieder, verkündete der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa:
Wir haben beschlossen, die Argentinische Republik, die Arabische Republik Ägypten, die Demokratische Bundesrepublik Äthiopien, die Islamische Republik Iran, das Königreich Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate einzuladen, Vollmitglieder der Brics zu werden. Die Mitgliedschaft soll am 1. Januar 2024 in Kraft treten.
Doch Zweifel bleiben. Niemand kennt das Protokoll, nach dem diese Länder aus 41 Kandidaten eingeladen wurden - eine Formalität, die vielleicht bald erklärt wird. Denn die geopolitische Wirkung der Einladungen war wohl kalkuliert.
Die neue Brics-Karte zeigt die Mitgliedschaft im Jahr 2024, ein Dreieck mit Ägypten, Äthiopien und dem Iran an der Spitze. Die neuen Brics-Staaten werden 46 Prozent der Weltbevölkerung stellen und 37 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften. Auffallend ist auch die Ausrichtung auf den Nahen und Mittleren Osten, um zwei eurozentrische Begriffe zu verwenden.
Ägypten, Iran und Saudi-Arabien sind politische, militärische, wirtschaftliche und kulturelle Machtzentren in einer Region, die auf dem internationalen geopolitischen Schachbrett ebenso unbeständig wie wichtig ist. In diesem Kontext sind es drei Nationen, deren Weltsicht und Einfluss heute und in der Vergangenheit der Schlüssel zum Verständnis der Dynamik des Nahen Ostens sind: Ägypten aufgrund seiner fundamentalen Rolle in der Geschichte der arabischen Völker, Iran, eine historisch bedeutende Nation mit persischen Wurzeln, und Saudi-Arabien, Hüter der wichtigsten heiligen Stätten des Islam, Mekka und Medina, und gleichzeitig eine der globalen Energiemächte.
Zwanzig Prozent der Muslime der Welt, etwa 1,5 Milliarden Menschen, leben in den neuen Brics-Staaten, sowohl Sunniten als auch Schiiten.
Die Islamische Republik Iran befindet sich in einer Schlüsselposition: Sie hat Zugang zum Indischen Ozean und kann den Verkehr in der Straße von Hormus kontrollieren.
Zur Stärkung seiner Position im Roten Meer, wo sich der chinesische Militärstützpunkt in Dschibuti befindet, kommt der Beitritt Äthiopiens hinzu, der den Zugang zum Indischen Ozean besiegelt.
Hinzu kommen der Zugang zum Kaspischen Meer, die Neue Seidenstraße und die Energietrassen, die Asien mit Europa verbinden. Unter den drei Neumitgliedern ist Saudi-Arabien die sicherheitspolitisch bedeutendste Nation im Nahen Osten.
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