alt_und_naiv schrieb am 31.12.2019 20:34:
Ob Frau Klatten ihr Aktienpaket besitzt oder eine andere Person, was ändert das an den Verhältnissen bei BMW? Ihre unternehmerische Leistung besteht darin, Tochter zu sein.
Entschuldigung - aber das ist betriebswirtschaftlicher und unternehmerischer Unfug.
Quandt hat das Unternehmen aufgebaut und damit das Vermögen erwirtschaftet. Nicht zusammengeklaut - erwirtschaftet. Das ist ein Familienunternehmen. Da steckt auch sowas wie Tradition drin. Vermächtnis. Und wenn die Klatten das Zeugs jetzt geerbt hat, ist es doch immernoch ein Familienunternehmen und da gilt es, die Tradition zu wahren und fortzuführen. D.h. sie muss zusehen, dass das Vermögen zumindest nicht im Nirwana verschwindet und sich u.U. ebenso vermehrt. Ob sie das Geld braucht oder nicht, sei dahingestellt. Aber wenn man innovativ sein will, wachsen will und gute Produkte herstellen will, dann muss man investieren. Investition geht aber nur mit einem Mehrwert (sonst zehrt man und das frißt ein Unternehmen früher oder später auf).
Klatten hält die Mehrheit am Aktienpaket und sorgt u.a. damit auch dafür, dass die Marke BMW in D bleibt und hier wirtschaftet. Ansonsten reist sich's ein andrer Aktionär, dem das hier egal ist. Dann ist BMW weg und es wird nicht in D dafür gearbeitet und es gibt keine Steuern hier.
Denn das darf nicht vergessen werden - solche Unternehmen wie BMW haben Milliarden-Umsätze und das spült viel Geld in die Staatskasse. Auch und besonders über Einkommenssteuern. Dass solche Milliardäre nix an den Staat zahlen, ist eine Legende. Sicher haben die auch mehr Möglichkeiten, Steuern zu 'sparen', aber dennoch zahlen die genauso wie jeder andre Steuerpflichtige hier.
Zudem habe ich oben schon gesagt - deren Vermögen wird huptsächlich nach Buchwerten gerechnet. Die haben das nicht flüssig und können das auch nicht flüssig machen. Denn das würde bedeuten, dass die ihre Aktienanteile verkaufen müssten und dann siehe oben. Natürlich sind die nicht arm dran. Aber es wird unfairerweise nicht darüber gesprochen, sondern eben immer nur das gezählte Buchvermögen in die Schlagzeile gepappt.
Zudem ist die Klatten nicht nur bei BMW dabei. Sie hat auch andre Beteiligungen, bei denen sie investiert. Und fairerweise muss man auch erwähnen, dass sie so einige Fördergelder springen lässt. Sie klebt also nicht nur am Geld. Und das viel Geld viel Geld bringt, ist auch klar.
https://www.vermoegenmagazin.de/susanne-klatten-vermoegen/
Die Reichsten hier in D sind aber fast ausschliesslich Unternehmer. Die andre Latte sind dann die Show-Fuzzies und auch Fußballer. Das Vermögen eines Jauch beläuft sich z.B. auf 55 Mio. Wo bleibt da der Rücklauf, die Investitionen, das dem Staat, dem Volk zukommt?
Eine Frau Klatten kann jeden Nachmittag das 5-fache Jahresgehalt eines Studienrates ausgeben, ohne dass ihr Kontostand absinken würde. Das zu kritisieren, hat mit Neid nichts zu tun. Neiddebatte ist ein Kampfbegriff, der die Leute vom Blick nach ganz oben abhalten soll.
Würde es Hartz-IV nicht geben, wenn die Klatten das Geld nicht ausgeben könnte? Oder all die andren Reichen? Würde es wirklich etwas am Status der Armen ändern, wenn es die Reichen nicht geben würde?
Ich sag mal so - 2018 hatte D ein Steuereinkommen von 776 Mio Euro. Tendenz steigend. Ein Scheuer verpulvert mal so 500 Mio. Von einer vdL ganz zu schweigen. Es heisst immer, D wäre ein reichs Land. Wo geht dann das Geld alles hin? Wieso dann die zerfallende Infrastruktur usw.? Wieso dann die vielen Obdachlosen? Die armen Rentner?
Geld kann nur einmal ausgegeben werden. Wenn eine Klatten weniger investiert und dafür mehr dem Staat gibt - ist dann geholfen? Wenn man dann nur von der Substanz zehrt? Und der Staat dann doch das Mehr verschwendet? Wenn man's den Reichen wegnimmt, ist es woanders. Wird ausgegeben und ist weg. Niemand der mehr investiert und Jobs stellt und schafft. Und ausländische Heuschrecken warten schon.
Manchmal scheint's ungerecht. Aber Ökonomie braucht Unternehmer. Ohne Unternehmer keine Jobs, keinen Wohlstand. Ein Staat wird das nicht richten. Der bekommt das nicht hin. Planwirtschaft hat nicht und wird nicht funktionieren.
Auch dazu interessant:
https://www.wiwo.de/finanzen/steuern-recht/einkommensteuer-10-prozent-zahlen-50-prozent-der-steuern-gehoeren-sie-dazu/23689878.html
Und wenn man behauptet, eine Klatten zähle nicht zu diesen 10 Prozent, dann soll man das auch belegen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.01.2020 15:29).