WEIL der Sozialismus gescheitert ist
Feudalismus, Faschismus und Liberalismus haben gegen die sozialistische UdSSR den 2. Weltkrieg und trotz Übermacht weitere kleinere Kriege verloren, sie produzieren ständig Krisen, Kriege und schlimme Katastrophen aller Art sowie Völkermord, Ausbeutung, materielle Not, Hunger, Tod, Haß, Gewalt und Ungerechtigkeit und haben dabei nicht mal den Anspruch dies nachhaltig zu ändern - es werden sogar eher zaghafte Verbesserungsversuche wie Linksliberalismus und Sozialdemokratie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft. Die Apologeten der Klassengesellschaft machen dem Plebs weis, daß der Kapitalismus die "natürlichste" Wirtschaftsform sei, daß die Klassengesellschaft eine "natürliche" und "pragmatische" Gesellschaftsordnung sei, daß die breite Masse der Plebejer an ihrer Lage selbst schuld sei und daß diese die Opferrolle, die ihnen im System zugewiesen wird, deswegen hinnehmen müsse. Während gerade in diesem Moment viele Menschen an den Bedingungen jener von Grund auf ungerechten Systeme leiden und zugrunde gehen wirft niemand, trotz offensichtlichem, permanentem Systemversagen, dem liberalen Kapitalismus, dem Faschismus und dem Feudalismus vor zu "scheitern" oder gescheitert zu sein. Dieses Vorwurfs muß sich nur der Sozialismus ständig erwehren, obwohl der Sozialismus sich im Vergleich mit der mehrtausendjährigen historischen Dominanz repressiver Klassengesellschaften während der Zeit des Kalten Krieges bestenfalls in der frühen Entwicklungsphase befand und obwohl diejenigen Länder West- bzw. Nordeuropas, die von sozialdemokratischen Parteien und Sozialisten wie Olof Palme regiert wurden, noch heute den höchsten Allgemeinen Lebensstandard der Welt aufweisen. Ich denke, der Sozialismus hat 1990 einen Krieg verloren und eine vernichtende geopolitische Niederlage gegen einen zahlenmäßig stärkeren, politisch erheblich mächtigeren und strategisch besser aufgestellten Gegner erlitten. Aber weder Sozialismus noch Kommunismus sind deswegen "endgültig gescheitert". Das ist demoralisiernde Propaganda im Interesse von denjenigen, die aufgrund einer vorteilhaften oder vermeintlich vorteilhaften Position im herrschenden Ponzischema keinerlei Interesse an einer gerechteren Gesellschaftsordnung haben.
Rückblickend haben die realsozialistischen Staaten sicher etliche Fehler gemacht, doch auch vieles besser als die Regierungen der US-Besatzungszone bzw. BRD seit 1945. Aus Fehlern kann und sollte man lernen, es gibt darum keinen Grund, das gesamte Konzept des Sozialismus für gescheitert zu erklären, zumal es ja auch unter Sozialisten und Kommunisten stets unterschiedliche Vorstellungen und endlose Debatten darüber gegeben hat und gibt, wie es am besten umzusetzen sei. Ich weiß, das du kein Freund des Kapitalismus bist. Doch anders als du bin ich der Meinung, daß der Weg zum Kommunismus zumindest in Industrienationen zunächst über die Stationen Sozialdemokratie und Sozialismus führen sollte. Ich glaube, daß alles andere wieder nur so ein kurzes, nicht nachhaltiges Intermezzo werden und unter gegnerischem Druck so schnell zusammenbrechen würde wie die Pariser Kommune und die Münchner Räterepublik. Und dann wäre eine Utopie wie StarTrek TNG/DS9 wieder weiter entfernt als zuvor.