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  • mind.dispersal

mehr als 1000 Beiträge seit 02.03.2010

Trump will eine Gegenöffentlichkeit - Er braucht keinen Putsch

Dieser "Sturm aufs Kapitol" war letztendlich nichts anderes als eine Entwertung demokratischer Institutionen, in diesem Sinne bestenfalls ein Angriff auf die Demokratie.

Er hat von Anfang an auf die Errichtung einer Gegenöffentlichkeit, praktisch die gigantischste Filterblase der Welt abgezielt. Angefangen bei alternativen Fakten, über Pseudodekrete per Twitter und immer wieder mit der Missachtung demokratischer Verfahren und Institutionen. Trump will Schattenpräsident werden.

Deswegen ist das neuerliche Impeachment-Verfahren eher gefährlich, heizt Bürgerkriegsstimmung an und zeigt, dass die Demokraten nicht verstanden haben, worauf Trump eigentlich aus ist. Wenn er nicht mehr als regulärer Präsident gewählt werden kann, spielt ihm das beim Aufbau einer Gegenöffentlichkeit, welche demokratische Prozesse schlicht ignorieren will, einfach nur in die Hände. Denn auf dem demokratischen Wege bekommen die Gläubigen dieses Messias ihren Präsidenten ja dann nicht wieder.

Für seine fanatischen Anhänger ist alles, was jetzt passiert, ohnehin nur wieder eine Bestätigung, dass das Ende aller Tage gekommen ist und die Ankuft des Messias bevorsteht.

Insofern hat Trump sogar recht, wenn er immerwieder kryptisch davon faselt, "ihre wunderbare Reise habe gerade erst angefangen." Das hört alles nicht einfach am 20.01. auf. Es wird wahrscheinlich eher noch schlimmer.

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