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  • Alexander Durin

mehr als 1000 Beiträge seit 21.03.2013

Politisch-kultureller Verfall in Zeiten von Corona

Die Coronakrise zeigt wie kaum ein anderes Thema den politisch-kulturellen Verfall, der schon seit Jahren grassiert, deutlich auf.

Da sind die Massenmedien, deren geistige Talfahrt noch Geschwindigkeit aufgenommen hat. Sie fabulieren von soundsoviel Corona-Infizierten, obwohl das nicht die Zahl der Infizierten, sondern positiv Getesteten ist. Letztere Aussage ist allerdings etwas sperrig und so viel Text mag man dem Brürger anscheinend nicht zumuten. Ebenso sprechen sie von Corona-Toten, ohne darauf genau hinzuweisen, dass das nach amtlicher Zählweise die Verstorbenen mit Corona sind.

Wer den politisch-kulturellen Verfall bislang aufmerksam beobachtet hat, der wusste, dass er kommen wird. Das war so klar wie ein Bergbach. Gemeint ist der Begriff Corona-Leugner. Ein Begriff aus dem religiösen Umfeld, der behauptet, man sei im Besitz der absoluten Wahrheit, woraus sich zwangsläufig ergibt, dass sich jegliche Diskussion und Abwägung erübrigt.

Am lustigsten war der Begriff "Lockdown-Leugner". Genauer gesagt, er wäre lustig gewesen, wenn er nicht auf einen schrecklichen geistigen Verfall hindeuten würde. Gemeint waren wohl Lockdown-Gegner, aber ohne zu denken und nur instinktiv wie ein Tier agierend wurde da mal schnell ein kräftiges Buzz-Word eingebaut. Klingt doch auch viel emotionaler. Und das ist hipp.

Ebenso klar war, dass es keinesfalls ohne den Kampfbegriff "rechts" abgehen könne. Wie zu erwarten war, wurden in allzu alt vertrauter Manier Gegenmeinungen als "rechts" und die Meinungsgegner als "Rechte" tituliert. Wohl aus dem naiv-dummen Gedanken heraus, dass man selbst "der Gute"(tm) ist und als Guter hat man natürlich immer recht.

Einen neuen politisch-kulturellen Tiefstand zeigt die Causa Tranparency International. Deren Vorstand hatte im März beschlossen, die Mitgliedschaft von Wolfgang Wodarg, der die Regierung kritisierte, ruhen zu lassen. Die Begründung ist aufschlussreich.

Darin hieß es, dass Wodargs "kritische Position [...] sein „gutes Recht“ und von der Meinungsfreiheit gedeckt" sei, man ihn aber aufgefordert hat, "bis zum 24. März 2020 seine Veröffentlichungen in diesen Medien zurückzuziehen und die Löschung der Beiträge auf den Webseiten zu verlangen".

Weiter heißt es:

"Außerdem wurde er aufgefordert, in Zukunft auf Beiträge in derartigen Medien zu verzichten und bei allen seinen sonstigen Meinungsäußerungen dafür zu sorgen, dass in keiner Weise Bezug auf seine Mitgliedschaft bei Transparency Deutschland genommen wird, auch nicht im Abspann durch die Medien selbst."

Das ist so wie das Lippenbekenntnis "ich habe ja nichts gegen Schwarze, aber...".

Aber nicht nur das. Das Ganze riecht nach einer fiesen Intrige, indem man eine unerfüllbare Bedingung aufgestellt und davon Sanktionen abhängig gemacht hat (so wie der Irak seine nicht vorhandenen Massenvernichtsungswaffen übergeben sollte, anonsten würde einmarschiert). Ein Autor kann seine Veröffentlichungen nämlich nicht zurück ziehen. Das verbieten die Verträge mit den Redaktionen und das verbietet das Prinzip der Pressefreiheit.

Aber woran hat sich die NGO, die angeblich gegen Korruption und für Transparenz ist, gestoßen? Daran:

Problematisch und für uns als Organisation letztlich untragbarist es, wenn diese kritischen Thesen, die u.a. eine aus der Pharmaindustrie und ihren Profitinteressen gesteuerte Kampagne unterstellen, in radikalen Medien wie KenFM, Rubikon, Geolitica oder in einem Interview mit Eva Herman verbreitet werden. Diese Medien, die regelmäßig mit Verschwörungstheorien, mit antidemokratischen sowie teils antisemitischen Vorurteilen arbeiten und einige davon personell der AfD nahestehen, sind so weit von den demokratischen Überzeugungen und Prinzipien unseres Vereins entfernt, dass sich jede Zusammenarbeit mit ihnen verbietet.

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Die Antikorruptionsorganisation mag es nicht, wenn jemand Thesen über die mutmaßlich korrupte Pharmaindustrie äußert? Und dann werden Medien wie KenFM oder Rubikon auch noch als radikal bezeichnet? Und natürlich darf der Hinweis auf die AfD nicht fehlen.

Fein ausgedacht ist auch die Aussage, dass sich Transparency International eine "Zusammenarbeit" mit diesen Medien verbietet. Nur, dass es in der Causa nicht einmal im Ansatz um eine Zusammenarbeit ging. Das war frei erfunden. Das war ein Strohmann.

Aber den Vogel hat man mit dieser Aussage abgeschossen:

Nicht zuletzt deshalb wurde Wolfgang Wodarg selbst von vielen seriösen Blättern wie dem Tagesspiegel, der FAZ oder der Süddeutschen Zeitung den Verschwörungstheoretikern zugerechnet

Immer wenn man denkt, dass der geistige Tiefpunkt erreicht ist, fällt er noch ein Stück mehr.

Und das geschieht in dieser Gesellschaft schon seit Jahren.

Aber ein Gutes hat die Sache: ich Zukunft kann man getrost der Korruption nachgehen. Von dieser Organisation wird man wohl nicht behelligt werden.

https://www.transparency.de/fileadmin/Redaktion/Aktuelles/2020/20-03-25_Brief_Baeumer.pdf

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