Die frage der Einheit war nicht die einzige Frage zu r Wahlentscheidung bei der einzigen demokratischen Volkskammerwahl. Wenn das Thema eines Aufschubs oder Verzichts auf die Einheit so wichtig war, hätten BFD und SPD in den Koalitionsvberhandlungen mit de Maizière ja darauf bestehen können, dass die CDU/DSU darauf verzichten muss. Im Gegenzug wär halt anderswo dann mehr konservative Politik gemacht worden. Die Demokratische Mehrheit, die in der Regierung vertreten war, war eine Mehrheit und bei dem auskompromissieren aller sehr verschiedenen Standpunkte kam eben diese Lösung heraus, die da herauskam. Dass die im Nachhinein nur den CDU/DSU-Wählern gefallen hat (denen aber wohl), liegt daran, dass Archivierung und Einrichtugn der StaSi-Unterlagenbehörde nicht mitbetrachtet wird, wenn man über die Wirtschaftspolitik dieses einen Jahres redet. Was war die Alternative zur De-Maizière-Koalition? Alle Nicht-CDU/DSU-Parteien inclusive der gerade erst entstehenden PDS, die gerade erst beschloss, irgendwann aufzuhören, SED zu sein, hätten in eine Koalition gemusst. Hätten das die Wähler von SPD, BFD und den ganzen Miniparteien wie Bü90/Grüne mitgetragen?
Für die Prozente siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Volkskammerwahl_1990
Man beachte, dass die DSU die CSU der DDR war - zusammen hatten CDU und DSU 47,1 %. Das waren 192 von 400 Sitzen. Denen fehlten nur 8 Sitze für die Mehrheit.