Wenn jemand behauptet, dass innerhalb weniger Jahre fossile Brennstoffe aufgegeben werden können (und gleich auch noch auf die emissionsfreie Nuklearenergie verzichtet werden könne), wäre in erster Linie interessant, welche Fortschritte diese Person bei den Technologien zur Speicherung sehr großer Energiemengen erwartet. Es kann ja sein, dass es da bald Durchbrüche gibt (z.B. flüssige Luft erscheint vielversprechend), aber vieles ist da noch ziemlich am Anfang.
Dann gäbe es natürlich noch viel mehr Interessantes, z.B. wie damit umgegangen wird, dass mit Sonnen- und Windenergie sehr viel mehr Rohstoffe und viel größere Flächen benötigt werden als wenn man auf Kernenergie setzt.
Aber wenn jemand schon gar nicht anerkennt, dass die Speicherung großer Energiemengen (die Energie, die in ein paar Stunden benötigt wird, reicht offensichtlich nicht, es kann oft viele Tage wenig Sonne und Wind geben), ist das ein offensichtlicher Bullshitter, der zu dem Thema das Maul halten sollte.
Rüdiger Haude ist ja auch Soziologe, er sollte sich bewusst werden, dass er überhaupt fehl am Platz ist, wenn er sich zu dem Thema äußert. Sicher gibt es auch fachfremde Personen, die sich seriös mit einem Thema beschäftigen können. Aber zu diesen gehört Rüdiger Haude offensichtlich nicht, er versteht offensichtlich nichts von den Herausforderungen der Energiepolitik, und er ist eine Person, bei welcher der Dunning-Krüger-Effekt deutlich hervortritt - sein Mangel an Kompetenz scheint ihn zu ermuntern, besonders "radikale" und selbstsichere Aussagen zu machen.
Ich bin für die Dekarbonisierung in einem vernünftigen Zeitraum (sicher nicht bis 2030, das ist kompletter Blödsinn) und auch bevorzugt mit Nuklearenergie (auch wenn Fortschritte bei der Speichertechnologie, die noch nicht sicher sind, eventuell in Zukunft Solar- und Windenergie besser geeignet machen könnten als heute). Aber damit diese gelingt, ist wichtig, dass man auf kompetente Personen hört und Clowns wie Rüdiger Haude ignoriert werden, wenn sie es schon nicht schaffen, von sich aus das Maul zu halten, wenn es um Themen geht, von denen sie nichts verstehen.