Mehr als die Hälfte der Erwachsenen hat bereits eine Impfdosis erhalten. Schon im März hatte der von den Demokraten knapp dominierte Kongress den "American Rescue Plan" mit einem Umfang von zwei Billionen US-Dollar verabschiedet, der die sozialen Härten der Corona-Pandemie abfedert.
Wer hätte das von dem als "Sleepy Joe" (Trump) und als wegen seines Alters auch von Linken für unzurechnungsfähig erklärten 78-Jährigen noch vor einem Jahr gedacht?
Die Impfgeschwindigkeit wurde unter Biden nicht wesentlich beschleunigt. Das ist auch klar, denn das braucht etwas Zeit, organisatorisch. Aber warum wird hier dermaßen getäuscht? Die Impfungen können nicht als wesentlich herhalten.
Vielleicht ja der Rettungsplan? Nein. Wie soll das gehen? Ob oder ob nicht da irgendwas gewirkt hat, ist überhaupt nicht -- und zwar keinem -- ersichtlich. Denn, hallo, wir sind in einer Pandemie mit beträchtlichen Wirtschaftsfolgen. Der Wirtschaft geht es schlechter als unterm Trömp. Das muss aber nicht mit dem Wechsel Trömp-Biden zusammenhängen; ich bin sehr sicher, dass es unterm Trömp ähnlich schlecht aussähe wie unter Biden. Was soll also die Verabschiedung eines Pakets, dessen Folgen schlichtweg nicht valide bewertbar sind, zur Bewertung aussagen? Genau: nichts.
Darüber hinaus ist »unzurechnungsfähig« sicherlich keine treffende Beschreibung, und selbst, wenn das so sein sollte, ergeht daraus nicht, dass dies größere Auswirkungen auf das Politgeschäft haben müsste (denn, siehe Staatsoberhaupt Lübke, das Politgeschäft umfasst deutlich mehr als bloß einen Präsidenten, die alten, immer wieder neu geschmierten Mechanismen aus der Riege der Tagespolitentscheider bestimmen oft mehr als derjenige mit Leitlinienkompetenz [gut, noch nicht einmal die hatte Lübke, er war ja nicht Kanzler; aber selbst mit dementem Kanzler würde fast alles laufen wie immer]). Lauter ganz grundlegende wüste Behauptungen, die der Autor da aneinanderreiht, als würde er eine Perlenkette aufziehen mit seinen leeren Sprechblasen.
Und auf diesem Niveau ist diese ganze »Analyse«. Es werden selektiv Behauptungen aufgegriffen, die oft einer selbst oberflächlichen Überprüfung nicht standhalten. Was soll so ein Murks? Warum ist man nicht bereit, sich mit den US-Policies auseinanderzusetzen, sondern fertigt ein komplett irreführendes Tweet-Patchwork als »Analyse«? Ich bin geschockt über die mangelnde Beschäftigungsbereitschaft des Autors bezüglich der US-Sachthemen.
Denn: Nein, was irgendwer mediendienlich behauptet, muss noch lange nicht stimmen. Und dieses stete »Der hat dies gesagt und die hat das so bewertet« ist total unerheblich bei Sachthemen.
Ein wirklich wegweisender Präsident würde die Militäroperationen, die ablenken und ins Leere laufen, einstellen. Die USA können es sich schlichtweg nicht leisten, auf dem gesamten Globus die Rolle der "unverzichtbaren Nation" zu spielen und gleichzeitig für den Wiederaufbau einer lebendigen Demokratie und vitalen Wirtschaft zu sorgen.
Soso. »Militäroperationen, die ablenken und ins Leere laufen«. Welche wären das, und inwiefern lenken sie ab und laufen ins Leere? Ach, das wäre zu konkret? Gemeint ist bloß Geschwurbel jenseits aller Sachkenntnis? Und was bitte ist ein »Wiederaufbau einer lebendigen [sic!] Demokratie und vitalen Wirtschaft«? Wie sieht das aus? Wie viel lebendig-demokratischer kann es denn werden als in einer Zeit, in der gegen Polizeigewalt, gegen Wahlfälschung, gegen Demonstrantenüberfahrgesetze nicht nur gewalttätige Proteste stattfinden, sondern auch Regierungsgebäude gestürmt werden? In einer Zeit, in der so viele auf die Straßen gehen wie mindestens seit Vietnam nicht?
Ach, das sind bloße Politfloskeln, Euphemismen ohne jeglichen Inhalt? Schwurbeln, um bloß irgendwas zu schreiben? Reines Zeilenfüllen, mit -- ach, egal mit was?
Etwas von so schlechter Qualität habe ich in den letzten eineinhalb Jahren nicht gelesen. Wow, Telepolis! Einfach wow.