Amerika ist kein Land und auch keine Idee, sondern eine kollektive Manifestation von Narzissmus in seiner extremsten Form. Lies mal diesen Text von John O'Sullivan durch, The Nation of Futurity:
https://www.mtholyoke.edu/acad/intrel/osulliva.htm
Der ist von fucking 1839! O'Sullivan war auch derjenige, welcher den Begriff Manifest Destiny prägte, und zwar in einem Artikel, in dem er für die Annexion von Texas warb. Für diejenigen, die es nicht wissen, hinter Manifest Destiny steht der Glaube, Amerika sei von Gott persönlich dazu auserkoren worden, das Land von sea to shining sea zu erobern und nun haben sie das einfach global ausgedehnt und wollen uns alle mit ihren enlightened American principles am Boden und aus der Luft beglücken.
Auf so einen Scheiß wie Manifest Destiny muss man erstmal kommen!
Das blöde ist, jede "linke" (ich sag ja immer: there is nothing left in America) oder "progressive" (was soll das eigentlich sein?) Bewegung ist genauso narzisstisch von der Eigenliebe zu ihrem Land erfasst. Denk mal an die Proteste gegen den Vietnamkrieg und die ganzen Flaggen, die da wehten. Überhaupt, diese Bewegung gab es nicht, weil die grundsätzlich etwas gegen Krieg und Gemetzel hatten, schon gar nicht an Vietnamesen, sondern weil man plötzlich im Fernsehen sehen konnte, wie amerikanische Soldaten starben. Deswegen war es auch kein peace movement, sondern ein anti-war movement. Man hatte nicht etwas gegen Krieg an sich, sondern nur gegen diesen einen Krieg. Jeder Text, in dem dieser Krieg erwähnt wird, selbst von einem Noam Chomsky, werden immer erst die soundso viel Tausend toten amerikanischen Soldaten genannt und dann "auch 2 Millionen Vietnamesen". Das ist deutlich.
Je länger man sich mit Amerika befasst, desto angewiderter will man sich abwenden, aber es ist wie ein Autounfall und man kann nicht wegschauen. Trotzdem schaffen die es, so wundervolle Musik und andere Kunst zu kreieren, also irgendwo haben die eine Seele. Da gibt es auch wirklich viel Spiritualität und durchaus kluge Leute und diese wenigen haben eine Offenheit, mit bestimmten Themen umzugehen, von denen sich die piefigen Deutschen bzw. Bundesrepublikaner, die Meister des langweiligen Mittelmaßes, durchaus eine Scheibe abschneiden könnten. Aber im großen und ganzen ist Amerika ein schleimiger Narzisst, und zwar von der ganz schlimmen Sorte, so ein Ted Bundy in Landesform. Vor allem brauchen die permanent Bestätigung von außen. Die wollen also nicht nur die Welt in sich selbst verwandeln, sie beherrschen und permanent bombardieren, sie wollen dafür auch noch von allen geliebt werden.
Der andere große Narzisst unter den Nationen, Frankreich, holt sich wenigstens nur im eigenen Land auf sich selbst einen runter. Die bomben zwar auch gerne mal rum, aber die sind wenigstens mit ihrer eigenen Selbstverliebtheit zufrieden und benötigen nicht ständig die Bestätigung der anderen. Deswegen nerven die auch nicht so.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.04.2021 21:46).