Erfreulich, dass es hier abseits von ideologiegetriebenen "Einordnungen" und "Einschätzungen" zu militärischen/politischen Entwicklungen in verschiedenen Teilen der Welt doch auch immer wieder Beiträge gibt, in denen der ursprüngliche Telepolis-Geist etwas durchschimmert.
Tegmarks Buch, auf dem die Artikelreihe basiert, ist 2018 erschienen und ist angesichts der raschen Entwicklung auf dem Gebiet der KI sicher nicht ganz aktuell - was aber für derart grundsätzliche Überlegungen über Zukunftsszenarien auch nicht so wichtig ist.
Wichtig ist mE eine solche grundsätzliche Beschäftigung mit möglichen Entwicklungen auf alle Fälle, weil sie erlaubt, sich ein wenig auf das Kommende einzustellen. Dass diese Zukunft aus einer bewussten Entscheidung für ein Szenario folgen wird, glaube ich nicht (wer sollte das auch entscheiden?), ebenso nicht, dass die Zukunft genau einem der Szenarien entsprechen wird. Wie auch in anderen Bereichen wird es eine Fülle von gegenläufigen Entwicklungen geben, die unterschiedlichen Einzelinteressen entsprechen und ein undurchdringliches, komplexes Konglomerat dieser Szenarien darstellen. Und man wird sich wie bei der Klimakrise fragen, wie es so weit kommen konnte und feststellen, dass man sowieso nichts ändern kann, weil man sonst unbequemerweise alles ändern müsste.
Interessant finde ich übrigens, dass einige der Kommentare schon nach Präsentation eines Viertels der Szenarien eine Art abschließender Bewertung/Einordnung vornehmen und bin schon gespannt, wie sich das mit der Artikelreihe weiterentwickeln wird.