Ammerländer schrieb am 27.08.2024 12:55:
die ersten beiden Sätze gelesen habe, denke ich, dass man auf weitere Teile des Artikel verzichten kann.
Spätestens mit ChatGPT und Large Language Modellen ist klar geworden, dass die KI unser aller Leben gravierend verändern wird. Doch wie genau – das ist alles andere als offensichtlich.
Man weiß nichts, aber man fantasiert einfach mal herum.
Das nennt sich Speculative-Design und ist eine anerkannte Disziplin, um mögliche Zukünfte frühzeitig erkennen zu können und sich dementsprechend orientieren zu können. Im Unterschied zu Science Fiction dient sie nicht vorrangig der Unterhaltung, sondern dem Erweitern des Denkhorizonts. Dazu braucht man natürlich viel Phantasie, eine Gabe, die heute weder geschätzt noch groß gefördert wird.
Im ersten, fett gesetzten Satz des Artikels werden dem Leser 12 mögliche Zukunftsszenarien in Aussicht gestellt. Da steht nichts davon, dass die Zukunft mit KI genau so oder so eintreten wird. Das aber zu erwarten und dann zu kritisieren, dass man den goldenen Löffel der Weisheit nicht an den Mund geführt bekommt, ist zumindest widersinnig.
Es ist genau diese Erwartungsmentalität, die den Westen lähmt. Wer keine fertige Lösung anzubieten hat, soll sich schleichen, wer nur kritisiert ebenso, er kann ja rüber gehen oder schwimmen, egal, nur weg!
Die Mehrheit wartet nur darauf, dass irgendjemand kommt und sagt, wo es lang geht. Ein Erlöser wird erwartet, ein Messias, Heiland, Führer oder wie man ihn nennen will. Sich selbst für einen Antifaschisten und Vorzeigedemokraten halten, aber bereits schon mit der Möglichkeit einer Wahl, es geht noch gar nicht um die Inhalte, überfordert zu werden, ist echt traurig.
Ich freue mich auf die Fortsetzungen.