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  • OmO0815

mehr als 1000 Beiträge seit 10.08.2003

Agenda-Setting

Jahrzehntelang haben sich D-Land und seine Bürger geweigert
anzuerkennen, dass man faktisch ein Einwanderungsland ist. Den
Migranten, die natürlich trotzdem kamen, haben Politik, Wirtschaft,
Medien und Bürger immer wieder die kalte Schulter gezeigt. Seit
Jahren warnen Fachleute bspw. aus dem Bereich der Bildung, des
Städtebaus und der Kriminalistik etc. vor den zunehmenden Problemen,
die mittlerweile durch die zunehmende Ausgrenzung der Zuwanderer
entstanden sind. 

Wie reagierte die Politik darauf? Nach einer längeren Phase der
Ignorierung des Themas führte Sie bspw. 1999 in Person des ehemaligen
Ministerpräsidenten von Hessen, Herrn Koch, eine Unterschriftenaktion
gegen die Zuwanderung im Lande durch. [sic!] Und die Situation wird
jetzt weiter verschärft, in dem man den als Sozialdemagogen
einschlägig bekannten Thilo Sarrazin auf das Thema loslässt. 

Schauen wir uns die Randbedingungen dazu an: Aktuell erleben viele
Menschen im Lande, wie löchrig unsere Sozialsysteme inzwischen
geworden sind. Der wirtschaftliche und soziale Druck wird immer
gewaltiger, dadurch rutschen immer größere gesellschaftliche Gruppen
in prekäre Lebensverhältnisse ab. Das neue "Prekariat" muss abgelenkt
werden und hier kommen jetzt Politik und Medienkonzerne ins Spiel:
Bertelsmann lässt über seinen DVA-Verlag bei Sarrazin anfragen, ob
dieser nicht einmal ein Buch zum Thema "islamische Migration"
schreiben könnte. Da Sarrazin scheinbar bei seinem aktuellen
Arbeitgeber, der Bundesbank, beruflich nicht sonderlich ausgelastet
ist, erklärt sich dieser sofort bereit dazu und verfasst innerhalb
einer relativ kurzen Zeit ein mehrere hundert Seiten umfassendes
Elaborat zum Thema.

Jetzt kommt Springer ins Spiel und bringt Teile des Werkes in seiner
bekanntesten Fachpublikation, der Bild-Zeitung, zum Vorabdruck. Jeder
kennt ja die soziale Struktur der Leserschaft dieser Zeitung! Ich
würde mal sagen, das nennt sich dann wohl gemeinhin "Agenda-Setting".
Traurig genug, dass schon wieder so viele Menschen auf solch plumpe
Propaganda hereinfallen. Aber für die "Eliten" aus Wirtschaft, Medien
und Politik ist diese Situation ganz angenehm. Denn solange die
verängstigten Bürger sich hierzulande nur um die Muselmänner und ihre
Kopftuchmädchen kümmern, braucht man keine kritischen Fragen zum
Thema Wirtschaftskrise und ihre Gründe und Auswirkungen zu
beantworten. Bleibt hier nur zu hoffen, dass diese Zauberlinge ihr
politisches Experiment auch unter Kontrolle behalten. - OmO

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