Tsu Tang schrieb am 15.02.2021 10:25:
Unfug. Die gesetzliche Rente hat mehrere deutsche Staaten und diverse Börsenkräche überlebt und die Verwaltungskosten sind verhältnismäßig niedrig.
Ganz richtig!
Wenn die Zentralbanken nicht permanent Geld wie doof in die Börsen pumpen würden wären ETFs lange nicht so lukrativ. Das ist nicht auf Dauer stabil.
Nicht richtig. Das hat mit den Zentralbanken überhaupt nichts zu tun. Es sind die kumulierten Unternehmensgewinne der letzten 30 Jahre, die in der Realwirtschaft einfach keine ausreichenden Investitionsmöglichkeiten mehr finden.
Selbst die - durch Selbstregulierung gebremste - Aufnahme der Staaten reicht nicht mehr für diese vagabundierenden Summen - es bleiben nur Finanzcasino und Börsen, um das Geld nicht verrotten zu lassen.
Man kann das schon an den Summen erkennen: Die Anleihenkäufe sind dieses Jahr auf 1,35 Billionen Euro ausgeweitet worden, nachdem in den Vorjahren meistens um die 500 Milliarden pro Jahr zur Stützung da hineingeflossen sein.
Alleine das Bargeldvermögen der (reichen) Deutschen beträgt 6 Billionen Euro, die Anlagegüter Deutschlands liegen bei 20 Billionen Euro.... Die Marktkapitalisierung der globalen Börsen liegt bei über 90 Billionen Euro, das Handelsvolumen beträgt zwischen 120 und 150 Billionen Euro. Der europäische Anteil daran dürfte bei etwa einem Drittel liegen.
Da muss man mal realistisch sehen, dass der Hebel, den EZB da bewegt, sehr, sehr kurz ist im Vergleich zu dem, was der Hochfrequenzhandel in MIllisekunden bewegt.
Dass die Zinsen niedrig sind, liegt auch nicht an den Anleihekäufen der EZB, sondern daran, dass einfach viel zu viel Geld in der Welt ist und die Märkte an diesem Geld förmlich ersticken.
Die Frage wäre dann, wenn Ihnen jemand ein Kilo Trauben in den Rachen stopft: an welcher einzelnen Traube wären Sie dann erstickt?
Das ist die Folge von zu geringer Umverteilung durch zu geringe Steuern - und akzeptierter Steuervermeidung- und hinterziehung: Unten wissen nicht die Leute nicht, wie sie die Miete bezahlen sollen und am oberen Ende wissen die Leute nicht wohin mit ihrem Geld.