Die machen jeden Tag alle genau das, was die Raucher in den Studien auch alles gemacht haben, bis auf das Rauchen? Über 70 Jahre lang? Oder hat man da doch einfach nur viele Kranke und wenige gesunde Menschen erfasst bei den Studien am Ende, ganz ohne Kontrollgruppe und so?
Nicht, dass ich das Rauchen verherrlichen möchte, das ist absolut sicher nicht gesund und der Rauch ist wissenschaftlich gesichert auch höchst karzinogen. Und wer Raucht hat eine sehr viel höhere Wahrscheinlichkeit Lungenkrebs zu bekommen, vor allem, wenn da auch noch Rauch aus Filterzigaretten tief in die Lunge inhaliert wird.
Aber diese Art Studien, bei der man die Lebenserwartung "berechnet" sind einfach nur statistischer Unfug. Und das nicht nur, weil diese Statistik überhaupt nichts über ein einzelnes Individuum und dessen Lebenserwartung aussagen kann. Sondern auch deswegen, weil da eben neben dem Rauchen auch noch so viel mehr Faktoren die Lebenserwartung sehr stark mit beeinflussen. Von der Ernährung bis zum Beruf. Und das Verhalten der Individuen ist auch nicht identisch. Und das einfach "rausrechnen" kann man eben nicht wirklich.
Wobei man hier ja sogar schon mal keine sichere Basis für die Statistik hat, weil etwa die Leute, die keine gesundheitlichen Probleme haben, auch gar nicht erst zum Arzt gehen, erst recht nicht im UK, wo sich die Leute mittlerweile die Zähne oft selbst (oder gar nicht) behandeln, weil die medizinische Versorgung mit und nach Thatcher ein Alptraum geworden ist. So dass selbst die Kranken nicht in die Klinik gehen, wenn es sich vermeiden lässt.
Und das dann auch noch auf "20 Minuten pro Zigarette" runter zu brechen mit einem Dreisatz, das ist allenfalls noch populärwisschenschaftlich - aber eben alles andere als "wissenschaftlich erwiesen". Sondern einfach nur ein nichtssagender, statistischer Durchschnitt aus einer schlechten Statistik.
Aber es ist immerhin eine weitere Veröffentlichung in der Liste der Autoren - und das ist leider das, was heute in der Medizinwisschenschaft nur noch wirklich zählt. Man muss vor allem viel veröffentlicht haben. Und "20 Minuten pro Zigarette" ist einfach auch schön schockierend als Zahl. Auch wenn das für die Individuen genau so gut auch 0,05 Sekunden oder 40 Jahre sein können, weil auch die vielen Zigaretten täglich über Jahrzehnte nicht zum Krebs führen oder weil genau die eine Zigarette, die man als letzte im Leben rauchen will, halt dann doch zu einer mutation einer Zelle mit anschließendem höchst aggressivem Lungenkrebs führt, der innerhalb kürzester Zeit streut und in wenigen Monaten zum Tod führt, trotz Chemo und Co.
Medizin ist einfach keine Wissenschaft, die sich exakt betreiben lässt. Man kann in der Medizin nicht mal streng wissenschaftlich arbeiten, weil man dann auch Menschen krank machen und töten müsste. Mehr als "eventuell hilft es ja" bwz. "Vermutlich stirbt man früher durch Krebs und Kreislauferkrankungen" kann man da nicht wirklich Quantisieren. Und daran ändern auch möglichst exakte Daten mit vielen Nachkommastellen aus irgendwelchen Statistiken nichts. Weil hier schon die Methodik und die Grundlage der Statistiken an sich das grundlegende Problem ist an der Studie. (wieder mal..)