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  • axum

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Re: Nachgefragt

Feuermelder schrieb am 12. Januar 2015 11:04

> axum schrieb am 11. Januar 2015 22:32

> "=> Die Unentscheidbarkeit ist Anfang und Ende der "Ich-Illusion"
> => Der Entscheidungsprozess ist die "Ich-Illusion"
> => Die Entscheidungsmaschine ist eine Extrapolation der
> "Ich-Illusion""

> Was verstehst du unter Ich, und was ist für dich Illusion? 

Die (Nicht-)Begriffe "Ich-Illusion"(Selke) oder "Ich"(Rojas) sind
beliebig und austauschbar, da nicht begreifbar, nicht (klar)
definierbar bzw. abgrenzbar. Ich richtige mich daher nach dem
jeweiligen Autor.
"Ich-Illusion" kommt mir insofern entgegen, als dass ich diesen
Begriff in Langform schon früher hier benutzte.

http://www.heise.de/tp/foren/S-Re-Was-ist-Schuld/forum-239150/msg-22523723/read/

Illusion, da wir die Existenz eines Ich nicht beweisen können,
genauso wenig wie die Existenz eines Gottes, nur mit dem Unterschied,
dass wir Ich Erleben. 
=> Das Er-leben (des Ich) ist real, aber nicht das Ich. 
und weiter
=> kein Ich ohne Angst und keine Angst ohne Ich


> Wenn ich dich richtig verstehe, ist deine Vorstellung von Ich nicht
> von deiner Vorstellung von Entscheidung trennbar, das Ich wäre
> demnach eine Entscheidungs-Instanz? Eine bewusste
> Entscheidungsinstanz. 

Das lärmende und quälende Mental ist die Entscheidungsinstanz ohne
dass ich zwischen instinktiven, unbewussten (hard wired) und
bewussten Entscheidungen unterscheide. Zum Entscheidungsprozess
gehört eine permanente Vergleichsoperation (des Mental), um die
"richtige" Entscheidung zu treffen. "Richtige" Entscheidungen werden
psychosomatisch belohnt, "falsche" Entscheidungen und die Erinnerung
daran durch psychosomatisches Trauma bestraft. Die "Entscheidung"
hier zu sein ist unser Geburtstrauma, das uns bis zum Ende begleitet.


> Wenn kein Ich mehr, was passiert dann? 

Wenn kein Ich, dann keine Zeit und keine Erinnerung!

Eine Erklärung wäre, dass die von Aldous Huxley postulierte
Filterfunktion des Hirns völlig ausgeschaltet ist und der Beobachter
sich selbst reflektiert. Die Illusion von Innen und Außen ist damit
beendet und auch Raum und Zeit.

Konkreter ist das Tod und im Gegensatz zum Glauben der Buddhisten und
Hindus, nichts was wir anstreben können. Das ist völliges Loslassen
von dem was wir glauben zu sein.

> > Dass eine solche KI, die für uns entscheidet, kein uns mehr benötigt
> > ist offensichtlich. Die KI-Maschine macht sich somit selbst obsolet,
> > da ihr Selbst nur aus einer Menge von Algorithmen besteht, für deren
> > Bestand es keine Notwendigkeit gibt.

> Noja noch gibt es keine KI, die ein Selbst im klassischen Sinne hat!

Das ist auch gut so, denn ein durch den Entscheidungsprozess
traumatisiertes Selbst ist nicht hilfreich. Genauso wenig wie ein
Homunkulus der uns nach-äfft. Die KI der Entscheidungsmaschine
hingegen ist wie der HAL9000 durch Zirkelschluss unfehlbar. Und was
die Singularität angeht, diese wird neu definiert, als die Summe der
Algorithmen ab wann die Komplexität der Entscheidungsfindung für den
Sapiens nicht mehr nachvollziehbar.

> Und eine echte KI wäre eine autarke Intelligenz, die "ihre eigenen
> Wege geht"! 

Eine Extrapolation unser Selbst, mit den selben Problemen.
Leistungsfähiger womöglich, aber nicht mächtiger (evolutionär
komplexer), als wir.

> Ich und Über-Ich, das ist doch so eine alte Einteilung, eigentlich
> keine schlechte, 

Ja schon, aber ich muss dabei zu sehr an das Atman der Hindus denken
oder den Übermenschen. Ich unterteile daher in Ich(-Illusion) und
Selbst (der Beobachter)

http://www.heise.de/tp/foren/S-Wieviele-Neuronen-ergeben-ein-Ich/forum-290127/msg-26292548/read/

> weil die Belastung aus dem Über-Ich kommt, also aus
> den ganzen Forderungen, die so aufgenommen wurden. 

Der Beobachter wird, wenn der Druck unerträglich ist, seine Position
verschieben, aber dann sind wir nimmer Mensch. 

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