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  • sauseente

mehr als 1000 Beiträge seit 11.08.2006

Voodoo-Ökonomik

Friederike Spiecker meint allen ernstes, die Wirtschaft in der Privatwirtschaft würde ganz anders funktionieren, als auf Staatsebene. Staatsschulden zu tilgen ist ökonomischen Irrlehre.
Eine gewagte Hypothese! Diese wird auch nicht näher begründet. Bis, abesehen davon, das ein Staat offenbar nicht Pleite geht, wenn er seine Schulden nicht zurück zahlt.
Offenbar kann er unbegrenz Geld drucken und Ausgeben.
Kann man wirklich gefahrlos aus der Druckerpresse leben, wie es die Vertreter der Modern Monetary Theory (MMT) meinen?
Führende Ökonomen der Welt wie Kenneth Rogoff oder Lawrence Summers sehen das freilich ganz anders. Sie nennen die MMT „modernen monetären Unsinn“ oder „Voodoo-Ökonomik unserer Zeit“.
Sie bestreitet einen Zusammenhang zwischen Inflation und Geldmenge. Sie behauptet, die Ursachen der Preissteigerungen hätten nur eine temporäre Wirkung entfaltet. Sie verkennt damit Grundlegend, das Inflation immer in Schüben kommt. Und der nächste Schub für 2024 ist vorprogrammiert und Hausgemacht. Die Agrarpreise werden steigen, aufgrund der Dieselbesteuerung und der LKW Maut. Die Tarifabschlüsse um die 10% heizen das weiter an, so das die Lohn-Preisspirale in Fahrt kommen wird.
Und wenn die Geldmenge nicht wieder reduziert wird, weil dazu das Kreditgeld nicht reicht, dann kann die Inflation außer Rand und Band geraten. Was das bedeuten kann, hat Deutschland bei seiner Hyperinflation, die 1915 begann und 1923 ihren Höhepunkt erreichte, schmerzlich erfahren müssen. Die Schuldner wurden reich, doch die Mittelschicht, die ihr Vermögen in Form von Bargeld und Finanztiteln hielt, verarmte und wurde so radikalisiert, dass sie ein Jahrzehnt später bereit war, einem gefährlichen Bauernfänger zu folgen.

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