Es ist doch mitnichten so, dass es bei der Live-In Pflege um 24h Arbeitszeit pro Tag geht. Ebeno wie in anderen Bereichen sind hier Arbeits- und Bereitschaftszeiten zu trennen. Da sollte man schon ein wenig besser abgrenzen, was die jeweiligen Akteure eigentlich meinen, wenn sie von "Arbeitszeit" reden. Das Vorhaben, hier einen "rechtssicheren" Rahmen zu schaffen, ist zu begrüßen, wird sich aber schwierig gestalten, was sich angesichts vieler betriebsspezifischer Regelungen im Rahmen von Tarifverträgen zeigt.
Ziemlich irrsinnig ist es aber schon, Überstunden aus dem "Sozialpakt" auszuklammern zu wollen. Denn sicher ist dabei nur eines - das geht nicht zu Gunsten der Arbeitenden. Auch wenn die dann erst einmal etwas mehr Netto vom Brutto in der Tasche haben. Ohne eine Kompensation, z.B. die Abschaffung der Freistellung der Besserverdienenden von der gesetzlichen Pflichtversicherung, droht eine noch weiter gehende Unterfinanzierung der gesetzlichen Kassen.