Der Feind der Freiheit sind die Cloud und ihre Apps

Es gibt drei Arten, Systeme zu organisieren:

1) Peer to Peer: jeder ist gleich
2) Föderiert: jeder kann anbieten, muss aber nicht, aber jeder nutzt
3) Cloud mit Apps: die Datenkrake kontrolliert alles, die Nutzer hängen an der App

Das Web ist als föderiertes System gestartet. Man kann einen Webserver betreiben, muss aber nicht. Aber jeder kann mit dem Browser die vorhandenen Seiten nutzen. Das rief die Datenkraken auf den Plan. Denn schon dieses Modell lässt zu wenig Kontrolle zu, wenn man die Welt beherrschen will.

Facebook greift das Web an, indem es Links zerstört. Facebook verhält sich zum Web wie ein Krebsgeschwulst zu gesunden Zellen: es wuchert und übernimmt, zum Schluss unterdrückt es den Wirt, bis dieser abstirbt. Nur im Gegensatz zum “Wirt” Web wird Facebook danach nicht absterben, sondern vollständig zur Facebook-App mutiert haben.

Denn mit der Cloud und den Apps ist so etwas gar nicht mehr nötig. Die Nutzer haben keine Ahnung mehr, wer die Kontrolle ausübt. Sie haben jetzt gemerkt, dass sie von YouTube (einer Webplattform wie Facebook), aber vor allem auch von WhatsApp, Twitter und Instagram unterdrückt werden. In ihrer Not wenden sie sich der nächsten Cloud-App zu, Telegram. Was passieren wird, ist völlig absehbar.

Will man die Macht der Datenkraken brechen, so benötigt man Peer-to-Peer-Systeme. Man kann als Zwischenschritt föderierte Systeme wie Mastodon nutzen, oder wieder E-Mail z.B. mit pEp einsetzen. Aber zum Schluss wird entweder der Übergang zu echten Peer-to-Peer-Systemen wie ZeroNet oder Tox.chat gelungen sein, oder es ist vorbei mit der “Unabhängigkeit”.

Und dabei steht eine noch grössere Hürde bevor: nämlich die vollständige Abhängigkeit von Google und Apple, was Endgeräte angeht. Apps bestehen hier nur solange, wie es die beiden Konzerne wollen.