Wäre die Impfquote jetzt bei 85% oder höher, irgendwer hier im Forum hat unbelegt behauptet das sei schon der Fall, was ich arg bezweifle (ja ich weiß, ich belege es jetzt auch nicht, ihr würdet den Beleg je als Fake-Quelle abtun)
Klug von Ihnen, dass Sie das gar nicht probieren, Sie würden es auch nicht schaffen. Also lieber sagen: ihr glaubt es ja eh nicht, also versuche ich es gar nicht. Unter Kindern ein beliebter Trick: man behauptet, dass man zaubern kann, und wenn dann jemand den Beweis sehen will, dann sagt man ihm, dass er es eh nicht glauben würde, also probiert man das gar nicht.
Ich nehme Ihnen die Arbeit ab. Sie kennen doch sicher das schöne Land Israel, bekannt als Impfweltmeister und weltweit gepriesenes Vorbild. Da hatte man Mitte September 2021 einen Impfgrad von 160 % erreicht (also 160 Impfungen auf 100 Einwohner -- Doppelimpfungen, ist Ihnen natürlich klar). Leider dann auch eine Rate an Neuinfektionen von um die 1000 ppm und Corona-Sterbezahlen von um die 3 ppm. Das sind ziemlich genau die Zahlen, die man bereits im September 2020 (Impfgrad 0 %!) hatte, die Rate an Neuinfektionen war damals sogar deutlich niedriger. Sie können übrigens die gleiche Beobachtung für den anderen Impfweltmeister UK machen.
Wie kann das sein, werden Sie jetzt als intelligenter Zeitgenosse fragen, dass man bei einer solchen Impfquote genauso dumm da steht wie ein Jahr früher mit einer Impfquote von 0 %? Wie immer wissen der Hr Drosten und der Hr Söder, die Sie ja sicher beide kennen, Rat. Die hatten nämlich gestern die Erkenntnis, dass die Schutzwirkung der Impfung nachlässt. Ich finde das schon stark von den beiden, dass sie jetzt nach einem Jahr solche Erkenntnisse haben, wo sie doch in dem Jahr ständig erklärt haben, dass die Impfung sicher und wirksam ist und nie die Rede davon war, dass die Schutzwirkung nachlassen könnte, exakt so wie diverse "Covidioten", wie Sie sagen, vorhersagten. Das ist m.E. schon eine Leistung, auf die die beiden stolz sein können. Der Hr Wieler war auf seiner Pressekonferenz heute anscheinend noch nicht so weit.
Tja, das ist jetzt ganz blöd gelaufen, dass genau die Risikogruppen, die im Winter mit höchster Priorität geimpft worden sind, heute ohne jeden Impfschutz dastehen, weil den Hrn Droste und Söder (und natürlich auch dem Hr Spahn) diese Erkenntnis jetzt erst gekommen ist. Eine hohe Impfquote hilft einem nämlich gar nichts, wenn die Impfungen wie bei den Impfweltmeistern oder bei unseren Risikogruppen schon ein paar Monate zurück liegen. Bei Grippe-Impfungen weiß man das übrigens schon seit Jahrzehnten, aber Corona ist ja, werden Sie jetzt sicher sagen, keine Grippe. Nicht die Impfquote ist relevant, sondern dass die Risikogruppen innerhalb von wenigen Wochen im Spätherbst geimpft werden. Dann kann man die Hoffnung hegen, dass die halbwegs unbeschadet durch den Winter kommen. Und wenn der Rest der Population außerhalb der Risikogruppen ungeimpft bleibt, ist das auch egal, weil die sowieso nicht ernsthaft erkranken.
Zu Ihren Paradiesen ES und PT: wenn man sich deren Impfkurven ansieht, dann sieht man, dass grob die Hälfte der Impfungen länger als sechs Monate zurück liegt. Bei uns sind es deutlich mehr, die so weit zurück liegen. ES und PT haben zusätzlich den Vorteil, dass beide Länder im Hochsommer eine massive Corona-Welle durchgemacht haben, wir dagegen nicht, was wieder einen neuen natürlichen Immunitätsschub in der Population brachte. Es kann daher durchaus sein, dass die noch etwas Schonfrist haben, die sie dringend für neue Impfungen nutzen sollten. In den öffentlich zugänglichen Zahlen sehe ich aber keine Anzeichen, dass sich die Erkenntnisse der Hrn Drosten und Söder auch nach ES und PT herum gesprochen haben. Ich denke, wir sollten uns zu ES und PT im Januar 2022 wieder sprechen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.11.2021 15:31).