Man kann in der Anfangsphase einer Diät sehr wohl mehr als 1 kg in der Woche verlieren, ohne dass dies zwingend auf Muskel(protein)verlust zurückzuführen wäre.
So sind die ersten Reserven, die in einem Kaloriendefizit angeknabbert werden, das Glykogen, welches in Muskeln und Leber gespeichert ist. Gerade bei einer kohlenhydratarmen Diät, werden die sehr schnell entleert und allein das kanns schon ein halbes kg an Gewichtsverlust ausmachen .
Auch sonst wird in der Anfangsphase einer Diät auch viel Wasser ausgeschieden, sodass man in der Summe in der ersten Diätwoche auch locker 1-2 kg verlieren kann, ohne dass dies zwingend mit einem relevanten Muskelproteinabbau einhergegangen sein muss.
Was übrigens sehr wichtig ist: Je höher das Kaloriendefizit, desto stärker werden die Enzyme gehemmt, die T4 zu T3 umwandeln. Dem kann teilweise durch die Einnahme von Selen entgegengewirkt werden, welches einen essentiellen Cofaktor in dieser Reaktion darstellt.
Einer Absenkung von T3 (dem Schilddrüpsenhormon, das kritisch an der Regulierung des Grundumsatzes beteiligt ist) kann man übrigens auch wunderbar durch so genannte "cheating days" entgegenwirken: Also einmal pro Woche dannn richtig ausgiebig schlemmen, gerne auch mit viel Vollkornnudeln und anderen Leckereien. Viele Leute haben di Erfahrung gemacht, dass sie gerade nach einem cheating day erst Recht nochmal ordentlich Gewicht verlieren.
Beim im Artikel empfohlenen Krafttraining ist unbedingt darauf zu achten, es nicht zu stark "krachen" zu lassen, da damit die ausgelösten energieverbrauchenden Um- und Abbauprozesse aufgrund des Energiemangels eher eine katabole Situation bewirken.
Alternativ sollte man um und während eines Workouts unbedingt auf ausreichende Eiweiß-und auch eine gewisse Kohlenhydratzufuhr achten, um aus der katabolen Situation eine anabole zu gestalten.
Last but not least, kann man auch mit nachgewiesen antikatabolen Spezialsupplementen arbeiten, wie etwa dem HMB (beta Hydrox Methyl Butyrate), das lange Jahre einer der Top-Seller in der (Hobby-)Bodybuilding Szene war, da es laut klinischen Studien besonders am Anfang eines Trainingsprogramms und bei zuvor ungeübten Personen den Trainingsinduzierten Substanzabbau hemmt. Gut Trainierte profitieren davon aber kaum bzw. gar nicht. Vermutlich lassen sich aber ähnliche Effekte bereits mit der Aminosäure L-Leucin erzielen, was zumindest erheblich günstiger kommen dürfte.
Summa summarum: Man kann durchaus die Limits des nicht muskelkatabolen Energiedefizits ein wenig strecken, wenn man zu den richtigen/kritischen Zeitpunkten bestimmte Nährstoffe zuführt.