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  • ts-dagewe

332 Beiträge seit 18.07.2010

Vom Kalten Krieg zur westlichen Hegemonie?

Der "Neue Kalte Krieg" stellt aus meiner Sicht den Versuch dar, die westliche Hegemonie gegen die aufstrebende Macht China und deren Verbündete zu behaupten. Ein vergeblicher Versuch. Seine Entstehung war auch auf Versuche des Westens zurückzuführen, Macht und Einfluss zu Lasten Russlands zu erweitern. Was ja auch gelang. Heute stehen die NATO-Armeen (fast) an den Grenzen Russlands. Und jede erfolgreiche "regime change" Operation rückt sie noch ein Stückchen näher.
Richtig ist, dass Sicherheit nur gemeinsame Sicherheit sein kann. Diese Erkenntnis aus der Zeit der "Entspannungspolitik" wurde der imperialen Fresslust geopfert.
Die westlichen Länder sind militärisch dem Bündnis Russland/China haushoch überlegen. Es würde sie überhaupt nichts an eigener Sicherheit (im Sinne des Schutzes gegen Angriffe von aussen) kosten, auf einen kleinen Teil der militärischen Optionen zu verzichten, um Spielraum zu Entspannung und Abrüstung zu schaffen. Z.B. durch einen "No first use"-Vertrag bzgl. Atomwaffen, durch Atomwaffenfreie Zonen usw. Warum tut man es nicht? Weil man die militärischen Optionen behalten möchte, um politischen Druck zu erzeugen. Wozu? Um Optionen z.B. für Interventionskrieg zu erhalten. Und trotzdem nimmt man es den Russen (und dem Iran) übel, dass das ganze Militärzeugs, das da bei uns rumsteht, nicht ausgereicht hat, sie von einem Eingreifen zugunsten des Regimes in Syrien abzuhalten und die eigenen "regime change"-Pläne zu durchkreuzen. Das zeugt ganz ohne Zweifel von einer russischen Bedrohung.
Die Menschen haben den Kalten Krieg nicht gebraucht und sie brauchen auch den Neuen Kalten Krieg nicht. In Deutschland greift die Armut um sich und es wird nichts dagegen unternommen. Aber es sind genug Milliarden da, um den "Neuen Kalten Krieg" zu füttern. Und es werden noch mehr werden, denn das ist ein Monstrum, welches hungriger wird, je mehr man es füttert.

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