Im bisherigen Verlauf der SARS-CoV-2-Pandemie in der Schweiz wurde im Frühling 2020 vom 16.3.2020 (Woche 12/2020) bis 19.4.2020 (Woche 16/2020) eine erste Periode deutlicher Übersterblichkeit beobachtet.
Im Herbst 2020 kam es ab dem 19.10.2020 (Woche 43/2020) bis 31.1.2021 (Woche 4/2021) zu einer zweiten Periode mit sehr hoher Übersterblichkeit.
Ende 2021 kam es vom 08.11.2021 (Woche 45/2021) bis zum 09.01.2022 (Woche 01/2022) in der Altersgruppe von 65 Jahren und älter zu einer dritten Periode mit Übersterblichkeit. Eine Gesamtbilanz der Todesfälle infolge von COVID-19 wird man erst nach Abschluss der Epidemie in der Schweiz ziehen können.
Und im Vergleich
Die Spanische Grippe gegen Ende des Ersten Weltkriegs war allerdings in allen drei Ländern [Schweiz, Schweden, Spanien] noch weit schlimmer als die Coronapandemie. Sie hatte zu einer sechs bis sieben Mal höheren Sterblichkeit als das neue Coronavirus geführt. Damals waren besonders junge Männer gefährdet, im Gegensatz zu Corona, wo sich die Übersterblichkeit erst ab einem Alter von ungefähr 60 Jahren zeigt.
«Bis heute ist nicht ganz verstanden, wieso die Sterblichkeit damals so hoch war», sagt Kaspar Staub. «Ein Faktor waren vermutlich Sekundärinfektionen, bei denen zum Virus eine bakterielle Infektion dazu kam. Diese hat man heute besser im Griff.» Massnahmen waren damals ähnliche in Kraft wie jetzt in der Coronakrise, es gab Schulschliessungen und Versammlungsverbote. Dabei war noch nicht mal bekannt, was ein Virus ist.