Das wird sich rütteln. Kann allerdings ein paar Jahre dauern. Sollte sich das 49-Euro-Ticket als Standard etablieren, steht die kleinteilige deutsche ÖPNV-Organisationsstruktur mit den unzähligen Verkehrsverbünden wohl vor dem Aus. So weit ist es aber noch nicht. Dass zunächst eine zweijährige Evaluierungsphase abgewartet werden soll, ist sicher vernünftig, aber dann könnte es zu weitreichenden Strukturreformen kommen. Bis dahin müssen Verbünde und Betriebe schon auch zusehen, dass sie zu ihren Einnahmen kommen, denn eine goldene Nase verdient sich mit dem ÖPNV auch heute niemand. Verständlich also, dass hier Garantien gefordert werden.
Mein Tipp: Natürlich werden Garantien und das 49-Euro-Ticket kommen. Erstens haben sich Bund und Länder hier schon so weit aus dem Fenster gelehnt, dass sie das Ding nicht mehr platzen lassen können und außerdem weiß sowieso jeder, dass es mit den zugesagten 3 Milliarden nicht getan ist.
Dieser ganze Vorgang ist ein Stück weit auch unter Folklore einzuordnen. Bund, Länder, Verbünde und Betriebe müssen einerseits ihren Guten Willen unter Beweis stellen, dürfen die Moneten andererseits aber auch nicht zu freigiebig raushauen. So will es das Wahlvolk in ihrer Gänze und wer diesem Willen nicht nachkommt, wird abgestraft. So doof ist auch kein Politiker. Die Konsequenz sind Showveranstaltungen für die Wähler. Am Ende kommt dann - Überraschung, Überraschung - raus, was vorher schon feststand: Hallo DeutschlandTicket :-)
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.11.2022 21:40).