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  • Boandlgramer

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Re: 2800 Euro

RatCreutz schrieb am 02.11.2017 16:26:

Stimmt es eigentlich, daß die Pflegefamilie von Hussein K., dem mutmaßlichen Mörder von Maria L. aus Freiburg, 2800 Euro pro Monat für die Unterbringung und Betreuung dieses Goldstücks erhielt?

Vielleicht mag Herr Nowak da mal recherchieren?

Da kann ich aushelfen: Pflegschaften werden im Wesentlichen nach den Sätzen des Sozialgesetzbuches - Hartz4 - bezahlt. Einziger "Bonus" für die Pflegeeltern ist ein Anteil für den Erziehungsaufwand - das sind rund 300 Euro. Dazu kommt der Hartz4-Satz für - damals nahm man das wohl an - 16-jährige von grob 400 Euro.

Möglicherweise hat ihn das Jugendamt als sogenannten §35 "Wiedereingliederung" eingestuft - dann gibt es maximal den Erziehungsaufwand verdreifacht. Es ist - obwohl es regionale Unterschiede gibt - praktisch unmöglich mehr als etwa 1300 Euro pro Kind zu bekommen. Die Regel sind etwa 700, 800 Euro pro Kind. Wenn die Bezeichnung "Pflegevater" richtig ist, dann gilt das.

Anders sieht das aus, wenn jemand einen Heimbetrieb aufmacht und eine professionelle Betreuung organisiert - da werden die Heimplätze pauschal bezahlt und das sind schnell mal 5000 Euro pro Heimplatz. Vielleicht konnte der Pflegevater des Hussein K. dem Jugendamt seine Pflegestelle als Heimplatz "verkaufen" - und dann wären 2800 Euro sogar ein Schnäppchen.

Das hat nur alles nichts mit Hussein K.und Flüchtlingen zu tun - sondern mit dem "schlanken Staat", der den Jugendämtern stetig neue Aufgaben aufbürdet, ihnen damit zunehmend die Möglichkeit nimmt, Maßnahmen und Dienstleister auch zu kontrollieren. Es soll in dem Bereich auch gelegentlich Korruption geben, die immer dann ins Kraut schießt, wenn keiner mehr hinsieht...

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