Einwohner von Basra haben Journalisten zu einem Gefängnis von Saddams
Geheimpolizei geführt, in dem das Regime gefoltert haben soll. Das
Steingefängnis, das „Weißer Löwe“ genannt wurde, war am
Dienstag teilweise niedergebrannt und zerstört worden. Menschen, die
einmal in dem Sandsteinbau verschwanden, seien in der Regel nicht
mehr herausgekommen, sagten die Einwohner am Mittwoch.
Hunderte Iraker sahen sich das nun leere Gefängnis an. Angehörige von
vermissten Insassen suchten auf handgeschriebenen Listen, die in der
Ruine gefunden wurden, nach bekannten Namen. „Es war ein Ort des
Grauens“, sagte Hamed Fattil einem britischen Reporter. Er sei
zusammen mit zwei Brüdern 1991 in einen Kerker gesperrt worden. Er
wurde nach acht Monaten frei gelassen, seine Brüder verschwanden.
„Sie haben undenkbare Foltermethoden angewandt“, sagte
Fattil. „Sie hängten uns an Lederschlaufen um Kopf, Füße und
Arme einen Meter über dem Boden auf. Dann schlugen sie zu.“ Er
berichtete von Elektroschocks, von Säurebädern. Manchen Gefangenen
seien Fuß- und Fingernägel gezogen worden.
Im Keller des Gefängnisses gab es ein regelrechtes Zellenlabyrinth.
Der Boden war mit Gasmasken und Flaschen bedeckt, die von Insekten
befallen waren. Fattil führte Reporter in einen Hof, in dem Zellen
mit Stacheldraht gesichert waren. In einigen Zellen mit roten Türen
seien Frauen und Kinder eingesperrt gewesen, sagte er. 100 Männer
seien in einer wohnraumgroßen Zelle mit einem rostigen Fenster
gepfercht gewesen.
Zwischen Frauen- und Männertrakt habe es einen lang gestreckten
Maschendrahtkäfig gegeben. Fattil sagte: „Hier wurden die
Gefangenen gegen den Zaun gedrückt und mit siedendem Wasser
übergossen oder mit glühenden Eisenstangen geprügelt. Vor den Augen
der anderen Häftlinge.“
(Quelle: Focus Online 09.04.03, 14:05 Uhr )
http://news.focus.msn.de/G/GN/gn.htm?snr=118877&streamsnr=7
Geheimpolizei geführt, in dem das Regime gefoltert haben soll. Das
Steingefängnis, das „Weißer Löwe“ genannt wurde, war am
Dienstag teilweise niedergebrannt und zerstört worden. Menschen, die
einmal in dem Sandsteinbau verschwanden, seien in der Regel nicht
mehr herausgekommen, sagten die Einwohner am Mittwoch.
Hunderte Iraker sahen sich das nun leere Gefängnis an. Angehörige von
vermissten Insassen suchten auf handgeschriebenen Listen, die in der
Ruine gefunden wurden, nach bekannten Namen. „Es war ein Ort des
Grauens“, sagte Hamed Fattil einem britischen Reporter. Er sei
zusammen mit zwei Brüdern 1991 in einen Kerker gesperrt worden. Er
wurde nach acht Monaten frei gelassen, seine Brüder verschwanden.
„Sie haben undenkbare Foltermethoden angewandt“, sagte
Fattil. „Sie hängten uns an Lederschlaufen um Kopf, Füße und
Arme einen Meter über dem Boden auf. Dann schlugen sie zu.“ Er
berichtete von Elektroschocks, von Säurebädern. Manchen Gefangenen
seien Fuß- und Fingernägel gezogen worden.
Im Keller des Gefängnisses gab es ein regelrechtes Zellenlabyrinth.
Der Boden war mit Gasmasken und Flaschen bedeckt, die von Insekten
befallen waren. Fattil führte Reporter in einen Hof, in dem Zellen
mit Stacheldraht gesichert waren. In einigen Zellen mit roten Türen
seien Frauen und Kinder eingesperrt gewesen, sagte er. 100 Männer
seien in einer wohnraumgroßen Zelle mit einem rostigen Fenster
gepfercht gewesen.
Zwischen Frauen- und Männertrakt habe es einen lang gestreckten
Maschendrahtkäfig gegeben. Fattil sagte: „Hier wurden die
Gefangenen gegen den Zaun gedrückt und mit siedendem Wasser
übergossen oder mit glühenden Eisenstangen geprügelt. Vor den Augen
der anderen Häftlinge.“
(Quelle: Focus Online 09.04.03, 14:05 Uhr )
http://news.focus.msn.de/G/GN/gn.htm?snr=118877&streamsnr=7